Modernste Geräte und unser umfangreiches Fachwissen sind die besten Voraussetzungen für unsere differenzierte Diagnose und den bestmöglichen Komfort der Patientinnen. Unklare Fälle und Tastbefunde werden durch ergänzende Untersuchungen abgeklärt. Im KSA werden folgende diagnostische Verfahren angeboten.
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Die Mammographie ist aktuell die beste Methode, um auffällige Symptome (z.B. ertasteter Knoten, Absonderungen aus der Brustwarze) abzuklären. Bei gesunden Frauen wird sie als Früherkennungsuntersuchung genutzt.
Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der Brustdrüse, wobei Aufnahmen aus 2 Perspektiven erfolgen. Um kontrastreiche Aufnahmen zu erhalten wird eine weiche Strahlung eingesetzt und die Brust für die Aufnahmen etwas flachgedrückt, was gelegentlich als unangenehm empfunden wird. Das ist jedoch notwendig, um aussagefähige Bilder zu erhalten und um mit einer möglichst geringen Strahlendosis arbeiten zu können.
Aus Gründen des Patientenkomforts (Kompressionsschmerz) und der besseren Beurteilbarkeit der Mammographien sollte die Untersuchung deshalb in der ersten Zyklushälfte (6.-11. Tag) durchgeführt werden.Die Ergebnisse werden durch 2 Fachärztinnen und Fachärzte für Radiologie beurteilt.
Alternativen hierzu gibt es nicht. Ergänzend werden gegebenenfalls ein Brustutraschall, eine Magnetresononaztomografie oder eine Gewebeentnahme (Biopsie) durchgeführt.
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Die Tomosynthese ist ein neues Verfahren in der digitalen Mammographie für Screening und Diagnostik. Sie erzeugt eine Serie von Schichten durch die ganze Brust. Die aus den verschiedenen Winkeln erzeugten Aufnahmen werden zur einer 3D-Aufnahme der Brust rekonstruiert.
Die Tomosynthese wird insbesondere zur Beurteilung bei dichtem Brustdrüsengewebe und zur Beurteilung von Seitenungleichheiten in der Mammographie angewandt. -
Die Ultraschalluntersuchung oder auch Sonographie ist ein ergänzendes Untersuchungsverfahren zur Mammographie. Für die Mammasonographie stehen uns 3 High-End-Ultraschallgeräte (GE Logiq 9) mit hochauflösenden 14-MHz-Schallköpfen sowie 14-MHz-Schallköpfen für 3D-Diagnostik zur Verfügung. Diese Geräte finden auch Verwendung bei ultraschall-gesteuerten Gewebeproben (Feinnadelbiopsien und Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsien). Bei jungen Patientinnen, bei mammographisch "dichten“, d.h. nur eingeschränkt strahlentransparenten Brüsten, bei unklaren Herd- oder Tastbefunden benutzen wir den Ultraschall als ergänzende Untersuchungsmodalität.
Die Sonographie ist als alleinige Früherkennungsmethode nicht geeignet, denn Verkalkungen, die der Früherkennung verschiedener Tumorarten dienen, werden nur mit der Mammographie zuverlässig erkannt.
Die Ultraschalluntersuchung ist risikolos und kann daher beliebig oft wiederholt werden.
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Die Magnetresonanztomographie oder auch Kernspintomographie genannt arbeitet mit einem Magnetfeld, das in einem röhrenartigen Gerät erzeugt wird. Dabei besteht keine Strahlenbelastung für die Patientin. Wir verwenden im Brustzentrum ein Siemens Espree, 1,5 Tesla- Gerät.
Es ist ein aufwändiges Verfahren und wird in Einzelfällen als ergänzende Untersuchung zur Brustdiagnostik verwendet. Es liefert Erkenntnisse über das Vorliegen mehrerer Tumorherde bzw. die Ausbreitung eines bekannten Tumors bei mammographisch eingeschränkt beurteilbarer Brust aufgrund der Brustdichte oder auch der Tumorart. Sie kann bei der Beurteilung der Brust nach Brustoperation mit verdichteten Gewebenarben, bei wieder aufgetretenen Tumoren (Rezidiv) oder auch bei Brustimplantaten helfen und wird auch zur Beurteilung des Therapieansprechens bei neoadjuvanter Chemotherapie eingesetzt.
Einen wichtigen Stellenwert hat die MRT bei der Vorsorge bei Hochrisikopersonen (z.B. Frauen mit BRCA 1- oder 2 – Mutation) und wird hier regelmässig eingesetzt.
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Die Galaktographie ist eine Röntgenuntersuchung der Milchgänge, eine besondere Form der Mammographie. Sie wird eingesetzt zur Abklärung unklarer Sekretabsonderungen aus der Brustwarze. Dafür wird Kontrastmittel in die Milchgänge appliziert und anschliessend eine Mammographie durchgeführt.
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Minimal-invasive Brustbiopsien zur Abklärung
Können Veränderungen in der Brust mit der Bildgebung nicht einwandfrei als gutartig beurteilt werden, kann eine Gewebeprobe Aufschluss über die Gut- oder Bösartigkeit geben.Dafür werden unter lokaler Betäubung aus dem auffälligen Bereich der Brust mit der Stanzbiopsie oder Vakuumbiopsie mehrere Gewebeproben entnommen und feingeweblich (=histologisch) unter dem Mikroskop untersucht. Mehr dazuErweist sich der Befund als gutartig, ist kein weiterer Eingriff notwendig. Erweist sich der Befund als bösartig, sind weitere Untersuchungen des entnommenen Gewebes zur Beurteilung notwendig. Das Tumorgewebe wird auf seine Hormonabhängigkeit (Östrogen- und Progesteronrezeptoren), das Vorhandensein bestimmter Wachstumsfaktor-Rezeptoren (HER2-neu-Status) und weitere Faktoren hin untersucht. Daraus ergibt sich eine erste Klassifizierung des Tumors. (Link Pathologie Histologische Untersuchung)
Die Befunde der Bildgebung sowie die Resultate der feingeweblichen Untersuchung werden an der interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen und ein individuelles Behandlungskonzept für jede Patientin festgelegt .
Ultraschallgesteuerte Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsie und FNP
Wir führen ultraschallgesteuerte Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsien abklärungsbedürftiger Veränderungen in der Frauenklinik und Radiologie durch. Für die Stanzbiopsie ist nach lokaler Betäubung ein kleiner Hautschnitt nötig. Nachfolgend werden aus dem betreffenden Areal jeweils mehrere Gewebeproben entnommen.Zur Abklärung von Zysten und Lymphknoten werden so genannte Feinnadelbiopsien (FNP) durchgeführt.
Stereotaktische und MRT-gesteuerte Vakuumbiopsie
Ist ein abklärungsbedürftiger Befund nur mammographisch oder im MRT sichtbar, erfolgt die Gewebeentnahme entsprechend unter mammographischer Sicht auf dem so genannten Fischer-Tisch (stereotaktische Biopsie) bzw. im MRT. Bei beiden Gewebeentnahmen liegt die Patientin in Bauchlage. Nach lokaler Betäubung und kleinem Hautschnitt werden mehrere grossvolumige Gewebeproben mit der Vakuumbiopsie entnommen -
Im Institut für Pathologie wird die makroskopische und mikroskopische Diagnostik durchgeführt, welche Aussagen über die Gut- oder Bösartigkeit eines Knotens in der Brust liefert. Intraoperative Schnellschnittuntersuchungen ergänzen die Breite des Spektrums und sichern die Qualität der operativen Behandlung.
Bei bösartigen Tumoren werden der Tumortyp bestimmt und weitere molekulare Untersuchungen durchgeführt. Diese Befunde sind die Grundlage für die weitere Brustkrebstherapie, welche in den interdisziplinären Tumorkonferenzen gemeinsam festgelegt wird. -
Die Nuklearmedizin ist ein wichtiger Partner bei der Abklärung, Behandlung und Nachsorge von Brustkrebspatientinnen. Bereits bei der Diagnosesicherung sind oft Spezialuntersuchungen notwendig, die die Krankheitsausdehnung mit hoher Präzision dokumentieren.
Diese schmerzfreien Untersuchungen erlauben, mit schwach radioaktiven Kontrastmitteln Stoffwechselvorgänge im Körper von aussen zu verfolgen. Die Strahlenbelastung des Körpers liegt dabei im Bereich einer entsprechenden Röntgenuntersuchung.
Obwohl sehr viel Technik im Spiel ist, sichert ein langjähriges, gut eingespieltes Team eine individuelle und menschliche Betreuung. -
ROLL (Radioguided occult lesion localisation): Markierung mit radioaktiv markierter Substanz
Durch die Zunahme des Mammographie-Screenings in den letzten Jahren hat die Anzahl von nicht tastbaren Brustveränderungen, die entfernt werden müssen, deutlich zugenommen. Das sind zum Beispiel Mikroverkalkungen bei Brustkrebsvorstufen (DCIS), Brustkrebs im Frühstadium, aber auch gutartige Veränderungen mit unsicherem biologischen Potential, sogenannte B3-Läsionen (Papillome).
Zur Vermeidung einer Drahtmarkierung in der Brust vor einer Entfernung können diese Befunde mittels einer radioaktiv markierten Substanz markiert werden und bei der Operation analog zum Sentinel-/ Wächter-Lymphknoten lokalisiert und entfernt werden. Die Detektionsrate liegt bei 98%.
Methode
Zuerst erfolgt die Darstellung des zu entfernenden Befundes durch einen Arzt oder eine Ärztin der Radiologie. Dies geschieht in der Regel mit Ultraschall, kann aber durch eine Mammographie oder im MRT sichtbargemacht werden. Nach lokaler Betäubung wird eine feine Nadel eingeführt, über die ein Arzt oder Ärzting der Nuklearmedizin die radioaktiv markierte Substanz (Tracer) spritzt. Das verwendete Radiopharmakon ist 99mTc-markierte Kolloid (MAASOL®), das aufgrund seiner Teilchengrösse vor Ort bleibt und nicht mit der Lymphe (Gewebewasser) abwandert.Das Sichtbarmachen des Befundes erfolgt in der Nuklearmedizin durch Darstellung der Aktivität in der Brust mit einer speziellen Kamera. Während der Operation wird mit Hilfe einer speziellen Gammasonde der Befund lokalisiert und entnommen. Der entfernte Befund wird orientierend in 3 Ebenen markiert und zur Ultraschall bzw. Röntgenuntersuchung in die Radiologie gegeben. Es erfolgt die telefonische Übermittlung, ob der Befund vollständig bzw. mit ausreichendem Sicherheitsabstand entfernt wurde.
Die Vorteile gegenüber der vielerorts angebotenen Drahtmarkierung sind der hohe Patientenkomfort, dass heisst die Patientin hat vor der Operation keine Markierungsdrähte in der Brust. Zusätzlich wird mit der Methode weniger gesundes Brustgewebe entfernt und die Schnittränder sind sicherer. -
Die Entfernung des Wächterlymphknotens ist ein minimal-invasives Operationsverfahren. Über einen kleinen Zugang in die Achselhöhle können die entsprechend zuvor markierten Lymphknoten entfernt werden und geben eine zuverlässige Aussage über die Ausbreitung der Brustkrebserkrankung in die Achselhöhle mit nur minimalen Nebenwirkungen. So können wir zuverlässig diejenigen Patientinnen identifizieren, bei denen die Ausräumung aller Achselhöhlenlymphknoten wirklich notwendig ist.
Die Markierung des Wächterlymphknoten erfolgt am Tag vor der Operation in der Nuklearmedizin.
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Zur Untersuchung der inneren Organe im Hinblick auf eine Miterkrankung stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Die Notwendigkeit eines solchen sogenannten Stagings und die Art des Stagings wird beim interdisziplinären Tumorboard / der prätherapeutischen Mammakonferenz festgelegt und mit der Patientin besprochen und entsprechend eingeleitet.
In der Regel erfolgt hierfür eine Ultraschalluntersuchung der Leber und eine Röntgenuntersuchung der Lunge. In Einzelfällen bzw. bei unklaren Befunden bei den aufgeführten Untersuchungen erfolgt die weitere Abklärung mittels Computertomografie bzw. Positronen-Emissions-Tomografie (PET-CT). Zur Untersuchung der Miterkrankung der Knochen wird üblicherweise die Skelettszintigraphie durchgeführt. -
In der Abteilung für Medizinische Genetik des Instituts für Labormedizin arbeiten aktuell zwölf biomedizinische Analytiker/innen und fünf Akademiker/innen. Als einziges Labor in der Deutschschweiz bietet die Abteilung die molekulargenetische Untersuchung der beiden Brust- und Eierstockkrebsgene BRCA1 und BRCA2 an.
Neben der eigentlichen Labordiagnostik gehört zum Angebot der Abteilung für Medizinische Genetik auch eine Spezialsprechstunde für die genetische Beratung von Patienten und Angehörigen, wenn der Verdacht auf eine erbliche Form einer Tumorerkrankung besteht.