Blog

Kaffeepause mit einer Ausbildungsverantwortlichen BMA

28. März 2025

Das nachfolgende Interview wurde mit Michelle Küng, der Ausbildungsverantwortlichen für unsere biomedizinischen Analytikerinnen und Analytiker (fortan als BMA bezeichnet), geführt. Michelle berichtet im Interview u.a. darüber, wie sie auf diese Berufung aufmerksam wurde, welche Erinnerungen sie mit ihrer Ausbildungszeit verknüpft und gibt schliesslich noch Ratschläge und Hinweise für Personen, die mit dem Gedanken spielen, künftig ebenfalls das Studium zur / zum BMA in Angriff zu nehmen.

  • Autor / Autorin KSA
  • Lesedauer ca. 5 Minuten
Teilen

"Wie bist du auf den Beruf der BMA gekommen?"

Bereits während meiner Oberstufenzeit wusste ich, dass ich einmal im Gesundheitswesen arbeiten möchte, um für meine Mitmenschen da zu sein. Da mir damals jedoch noch nicht ganz klar war, in welchem Bereich des Gesundheitswesens ich tätig sein möchte, entschied ich mich zunächst dafür, die Kantonsschule zu besuchen.

Aufgrund meines Interesses an den Naturwissenschaften – insbesondere an Biologie und organischer Chemie – wählte ich dort das Schwerpunktfach "Biologie & Chemie", über welches ich während eines Schulbesuchs dann auf den Beruf der BMA, insbesondere des Fachbereichs der Mikrobiologie aufmerksam wurde.

"Was sind deine prominentesten Erinnerungen an die Ausbildungszeit als BMA?"

Wenn ich an meine dreijährige Ausbildung an der höheren Fachschule zurückdenke, kommt mir einiges in den Sinn, beispielsweise ihre Vielseitigkeit und ihr hohes Anspruchsniveau. Ich kann wirklich behaupten, dass mir während der gesamten Ausbildung nie langweilig wurde. Was mir auch sehr in Erinnerung geblieben ist, ist das hohe Motivationslevel meiner Mitstudierenden sowie die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, mit der mir das Team des KSA Aarau während meiner Praktikumszeit begegnet ist.

"Warum ist deiner Meinung nach die Ausbildung zur / zum BMA HF so vielseitig?"

Meiner Meinung nach liegt das am breiten Spektrum dieser Ausbildung, das sich aus den verschiedenen Fabereichen ergibt, in denen man als BMA später tätig sein kann. Grundsätzlich unterscheidet man hierbei zwischen den folgenden fünf Hauptfachbereichen: Klinische Chemie, Hämatologie, Mikrobiologie, Immunhämatologie und Histologie.

Diese Hauptfachbereiche bilden wiederum die Basis für die folgenden spezialisierten Fachbereiche: Spezialisierte Chemie, Immunologie-Infektionsserologie, Molekularbiologie / Genetik, Zytogenetik, Zytologie, FACS-/Stammzelllabor.

Da man gemäss Rahmenlehrplan in all diesen Bereichen ausgebildet wird, kann man sich die Bandbreite der Ausbildung gut vorstellen.

"Warum hast du dich von all diesen Fachbereichen genau für die Mikrobiologie entschieden?"

Neben ihrer Vielseitigkeit reizt mich an der Mikrobiologie besonders ihr manueller bzw. händischer Charakter. Dieser äussert sich darin, dass man bei Aufgaben wie zum Beispiel dem Bestreichen von sogenannten Agarplatten oder dem Ablesen von Resistenzprüfungen neben seinen Augen und Händen zusätzlich auch noch weitere Sinnesmodalitäten wie beispielsweise den Geruchsinn miteinbeziehen muss. Durch diese Vielfalt gestaltet sich für mich jeder Arbeitstag einzigartig und spannend.

"Wie bist du darauf gekommen dich bei uns am KSA Aarau zu bewerben?"

Meine lehrreiche Praktikumszeit am KSA und das grossartige Team, das ich dabei kennengelernt habe, haben mir das KSA als einen attraktiven Arbeitsort nähergebracht. Zusätzlich hat sicher auch der Umstand eine Rolle gespielt, dass das KSA über eines der wenigen mikrobiologischen Labore im Aargau verfügt.

"Wie sieht der grobe Arbeitsablauf einer / eines BMA die / der in der Mikrobiologie tätig ist aus?"

Kurz gesagt besteht der Anfang des Arbeitsablaufs in der Entgegennahme und Überprüfung des Patientenmaterials sowie dessen anschliessender Erfassung im Laborinformationssystem. Nachdem für jede Patientin bzw. jeden Patienten ein individueller Fall in unserem System generiert wurde, beginnt die Verarbeitung des Probenmaterials. Dies geschieht, indem wir es beispielsweise auf verschiedene Agarplatten ausstreichen und diese anschliessend in einen Brutschrank geben, wo sich die Mikroorganismen des Probenmaterials vermehren können.

Nach der Inkubationszeit werden die Platten dem Brutschrank entnommen und können dann von uns analysiert werden. Hierbei besteht unsere Hauptaufgabe zunächst darin, die normalen Mikroorganismen – die sogenannte "Normalflora" – von pathogenen Keimen zu unterscheiden. Sobald dies gelungen ist, identifizieren wir diese Krankheitserreger mithilfe verschiedener Methoden und setzen anschliessend ein entsprechendes Antibiogramm an. Das daraus resultierende Ergebnis wird einer sogenannten biomedizinischen Validierung unterzogen. Dabei gleichen wir das Analyseergebnis mit der Verdachtsdiagnose des Patientenfalls ab, um dessen Plausibilität zu überprüfen.

Abschliessend wird das Ergebnis von unseren Akademikern auf seine Richtigkeit hin geprüft und über das Laborinformationssystem als Bericht an die behandelnde Ärztin bzw. den behandelnden Arzt übermittelt.

"Welche Hinweise und Tipps hast du für Personen, die die Ausbildung zur / zum BMA bei uns am KSA machen möchten?"

Angesichts der Ausbildungsbreite rate ich potenziellen Bewerbenden, sich im Voraus gründlich über den Beruf und seine verschiedenen Fachbereiche zu informieren. Besonders hilfreich ist es, Schnuppereinsätze als BMA in verschiedenen Unternehmen zu absolvieren. So erhält man einen realistischen Einblick in die Tätigkeit und entwickelt ein besseres Verständnis für den späteren Berufsalltag.

Zudem empfehle ich ihnen, sich frühzeitig Gedanken über die Wahl der Schule zu machen, da jede Institution über ihre eigenen Charakteristiken verfügt.

Abschliessend bleibt noch darauf hinzuweisen, dass man als BMA in der Regel keinen direkten Kontakt zu den Patientinnen und Patienten hat und – mit wenigen Ausnahmen – im 24/7-Schichtbetrieb arbeitet.

Haben auch Sie Interesse an dieser vielfältigen und spannenden Ausbildung?

Dann schauen Sie doch auf unserer Ausbildungsseite vorbei – einfach auf den Button klicken!

Ausbildung zur / zum BMA HF

Autor / Autorin