Blog

Grüner Star: «Früherkennung ist entscheidend»

11. Oktober 2024

Das Glaukom, auch Grüner Star genannt, schädigt oft unbemerkt das Sehvermögen und zählt zu den häufigsten Ursachen für Erblindung. Die Augenklinik des Kantonsspitals Aarau setzt auf frühe Diagnose und innovative Behandlung, um das Fortschreiten dieser tückischen Krankheit zu stoppen.

  • Autor / Autorin PD Dr. med. Markus Tschopp, MSc
  • Lesedauer ca. 5 Minuten
Teilen

Das Glaukom, besser bekannt als Grüner Star, ist eine der häufigsten Augenerkrankungen weltweit und eine ernste Gefahr für das Sehvermögen. In der Schweiz sind etwa 2,5 Prozent der über 40-Jährigen betroffen – eine alarmierende Zahl, die das Glaukom zu einer der Hauptursachen für Erblindung macht. Die Augenklinik des Kantonsspitals Aarau (KSA) setzt daher mit einem Team von Glaukom-Spezialistinnen und -Spezialisten auf Früherkennung und innovative Behandlungsansätze, um das Fortschreiten dieser Erkrankung zu verhindern.

«Das Tückische am Glaukom ist, dass es oft schleichend und unbemerkt verläuft», warnt PD Dr. med. Markus Tschopp, leitender Arzt der Ophthalmologie des KSA. Lange bevor die Betroffenen Einschränkungen des Gesichtsfeldes bemerken, hat die Krankheit meist schon erhebliche Schäden am Sehnerv verursacht. «Das Gehirn überschreibt die blinden Flecken im Sehfeld mit anderen Bildinformationen. Erst wenn dieser Mechanismus nicht mehr ausreicht, bemerken die Betroffenen die Ausfälle. Zu diesem Zeitpunkt sind oft schon irreversible Schäden entstanden», weiss Augenarzt Markus Tschopp.

Wer ist besonders gefährdet?

Ein erhöhter Augeninnendruck ist die Hauptursache für die Entwicklung eines Glaukoms. Wichtige weitere Risikofaktoren dafür sind das Alter, die familiäre Vorbelastung sowie starke Kurz- oder Weitsichtigkeit. Aber auch ein tiefer Blutdruck und Schlafapnoe können das Risiko erhöhen. «Vorbeugen kann man einem Glaukom kaum. Deshalb ist die Früherkennung so entscheidend», erklärt Dr. Tschopp. 

Der Experte des Kantonsspitals Aarau empfiehlt Menschen ab 40 Jahren oder mit entsprechenden Risikofaktoren, regelmässig eine Untersuchung durchführen zu lassen. «Es reicht nicht, nur den Augeninnendruck zu messen. Auch der Sehnerv muss gründlich untersucht werden», sagt er. Je nach individuellem Risiko sollten die Kontrollen regelmässig wiederholt werden.

 

Behandlungsmöglichkeiten: Was hilft gegen den Grünen Star?

Die Behandlung des Glaukoms zielt darauf ab, den Augeninnendruck zu senken, um den fortschreitenden Verlust des Sehvermögens zu verlangsamen oder zu stoppen. «Wir beginnen meist mit Augentropfen oder einer einfachen und schonenden Lasertherapie, um den Augeninnendruck zu senken», erläutert der leitende Arzt des KSA. Wenn diese Therapiemethoden nicht ausreichen, stehen minimalinvasive chirurgische Eingriffe oder Mikropuls-Laserbehandlungen zur Verfügung. Bei fortgeschrittenen Fällen kann auch eine grössere Operation erforderlich sein.

Die Glaukomchirurgie hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Minimalinvasive Eingriffe, die den Heilungsprozess beschleunigen, sind heute häufiger möglich. Ein bedeutender Durchbruch ist der Einsatz von Mikro-Stents. «Diese winzigen Implantate lassen das Kammerwasser abfliessen und können in vielen Fällen den Einsatz von Medikamenten überflüssig machen», erklärt Dr. Tschopp.

 

Regelmässige Nachkontrollen sind unerlässlich

Auch nach einer Glaukomdiagnose bleiben regelmässige Nachkontrollen essenziell. «Je nach Fortschritt der Erkrankung sollten Kontrolluntersuchungen mehrmals pro Jahr erfolgen», rät Dr. Tschopp. So lässt sich der Erfolg der Behandlung überwachen und gegebenenfalls anpassen.

Die Augenklinik des Kantonsspitals Aarau bietet Patienten umfassende Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten, um das Fortschreiten des Grünen Stars zu stoppen und das Sehvermögen so lange wie möglich zu erhalten. «Die wichtigste Botschaft bleibt jedoch: Frühzeitig handeln, um bleibende Schäden zu vermeiden», unterstreicht Augenarzt Markus Tschopp.

Autor / Autorin