Onkologie, Hämatologie und Transfusionsmedizin
Integrative Onkologie
Die integrative Onkologie verbindet konventionelle Therapieansätze in der Onkologie wie z.B. Chirurgie, Chemotherapie, molekulare Therapeutika und Strahlentherapie mit Therapieansätzen aus der Naturheilkunde und Komplementärmedizin. Ein wesentliches Merkmal ist ein patientenzentriertes und evidenzbasiertes Therapiekonzept.
Ziele
- Förderung der Gesundheit und Lebensqualität
- Optimierung der Behandlung von Nebenwirkungen infolge konventioneller Therapien
- Beschwerdenorientierte Therapie (z.B. bei ausgeprägter Müdigkeit), gastrointestinalen Symptomen, innere Anspannungen, Ängste und Schlafstörungen
- Förderung der Selbstregulation
- Unterstützung in der Krankheitsverarbeitung und -akzeptanz
Für wen ist das Angebot geeignet?
Für krebsbetroffene Menschen…
- ...bei Neudiagnose
- ...während einer Therapie, z.B. Operationen, Strahlentherapie, Chemo- oder Immuntherapie, Hormontherapie
- ...nach Beendigung der Therapie, wenn Patienten geheilt sind
- ...in der palliativen, also nicht-heilbaren Situation
Ablauf der Behandlung
- Die Ärztin oder der Arzt bespricht mit Ihnen Ihre Krankheitsgeschichte, um Ihre Situation und Symptome ganzheitlich erfassen zu können.
- Es wird ein für Sie individuelles Therapiekonzept entwickelt.
- Allfällige Kontraindikationen oder Wechselwirkungen mit einer konventionellen Therapie werden geprüft und mit Ihnen besprochen.
- Bei Bedarf werden Verlaufskontrollen zur Überprüfung der Wirksamkeit und ggf. Anpassungen der Therapie stattfinden.
Unser Angebot
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Der anthroposophischen Medizin liegt ein ganzheitliches Therapiekonzept zugrunde. Dies bedeutet, dass verschiedenen Ebenen des Menschen in die Therapie einbezogen werden. Es werden vier Bereiche des menschlichen Seins berücksichtigt: Der Körper, die biologisch-funktionelle Ebene, die psychisch-soziale Ebene, wie auch der Bereich der Individualität, wo biographische und spirituelle Entwicklung stattfinden. Ziel ist ein salutogenetischer, also gesundheitsorientierter Ansatz im Krankheits- und Gesundheitsverständnis. Daher steht der Aufbau der Vitalität und die Harmonisierung des Organismus im Fokus der Therapie.
- Die Säulen der Therapie in der anthroposophischen Medizin sind:
- Medikamentöse Therapie mit Heilmitteln aus mineralischen, pflanzlichen oder tierischen Ursprungssubstanzen
- Äussere Anwendungen wie (Teil-)Bäder, Wickel oder Auflagen mit ätherischen Ölen, Tees und anderen Substanzauszügen
- Künstlerische Therapien wie Mal- oder Musiktherapie, Rhythmische Massage oder Heileurythmie
- Biographiearbeit
Gegenwärtig liegt unser Schwerpunkt auf der ärztlichen Sprechstunde, in der medikamentöse Therapien verordnet und Anleitungen zu äusseren Anwendungen gemacht werden. Letztere werden dann von Patienten oder ihren Angehörigen zu Hause ausgeführt. Wenn Bedarf an künstlerischen oder Bewegungstherapien besteht, kann ebenso Kontakt zu unserem ambulanten Therapeuten-Netzwerk hergestellt werden. Gleiches gilt für die Biographiearbeit.
Verantwortlich: Theresia Knittel, Oberärztin integrative Onkologie. -
In der Phytotherapie (=Pflanzenheilkunde) werden Pflanzen oder Pflanzenteilen medikamentös verarbeitet und angewendet.
International leisten Studien in der Phytotherapie ihren Beitrag, um potenzielle Einsatzgebiete weiter zu etablieren, aber auch die Unbedenklichkeit in der Anwendung von Phytotherapeutika herauszuarbeiten. Mit Blick auf den Einsatz in der Onkologie gilt es zu berücksichtigen, dass schulmedizinische Therapieverfahren sehr komplex sind. Daher ist eine differenzierte und fachkundige Beurteilung von Kombinationen der konventionellen und phytotherapeutischen Therapien zu empfehlen.
Nach einer entsprechenden Beratung und Beurteilung können Phytotherapeutika bei pflegerischen Massnahmen (z.B. Wickel, Einreibungen und Auflagen) und supportiven Therapien einen sehr wertvollen Beitrag leisten. Sie tragen nicht nur zur Symptomlinderung, sondern auch im Sinne einer supportiven (unterstützenden) Behandlung zur besseren Verträglichkeit von konventionellen Therapien bei.
Verantwortlich: Susanne Roas, Oberärztin integrative Onkologie
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Neuraltherapie ist eine Behandlungsmethode, die regulierend auf das vegetative Nervensystem wirkt, um die Selbstheilung des Körpers durch gezielte Injektionen von Procain, einem Lokalanästhetikum, zu aktivieren. Procain verbessert die Durchblutung, wirkt antiinflammatorisch und reguliert das Nervengewebe. Diese Therapie wird häufig bei chronischen Beschwerden wie Kopfschmerzen/Migräne, Gelenkschmerzen, aber auch Problemen infolge von Narbengewebe oder funktionellen Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt.
Wann wird Neuraltherapie eingesetzt?
- Akute Erkrankungen: z.B. bei Tinnitus oder muskuloskelettale Beschwerden, die akut aufgetreten sind
- Chronische Erkrankungen: Besonders bei langjährigen Beschwerden wie Kopfschmerzen / Migräne, Gelenkschmerzen, Verspannungen, Narben und Magen-Darm-Problemen.
- Störfelder: Behandlung von chronischen Reizstellen wie Narbengewebe oder infolge einer chronischen Inflammation, die die Selbstheilung blockiert.
- In Kombination mit Schulmedizin: Bei gestörten Regulationsmechanismen (z.B. durch Tumoren), gestörten Strukturen bzw. Gewebeveränderungen (z.B. Leberzirrhose) und Mangelzuständen (z.B. Eisenmangel).
Bei akuten und einfachen Störungen genügen oft 1 - 4 Behandlungen. Chronische und komplexe Krankheitsbilder erfordern durchschnittlich 8 Behandlungen zur Besserung oder Heilung. Rückfälle können auftreten und erneute Anwendungen erforderlich machen. Naturheiltherapie ist eine effektive, risikoarme und ganzheitliche Therapiemethode.
Verantwortlich: Susanne Roas, Oberärztin integrative Onkologie
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Mit Yoga die Selbstheilungskräfte stärken
Im Rahmen einer Krebserkrankung besteht häufig das Bedürfnis, aktiv die eigene Gesundheit zu unterstützen und das Vertrauen in den eigenen Körper zu stärken. Yoga, speziell angepasst für Menschen mit einer Krebsdiagnose, kann dabei helfen, Körper, Geist und Seele zu stärken und Ausgeglichenheit sowie Lebensfreude zu fördern.Yoga spricht den ganzen Menschen an: seinen Körper, sein Denken, sein Fühlen, seine Seele. Ziele sind Ausgeglichenheit, Lebendigkeit und Flexibilität auf allen Ebenen. Die Traditionslinien des Yoga reichen bis ins alte Indien. Sie schenken uns einen reichen Schatz an Körper-, Atem- und Meditationsübungen sowie Impulse aus der Yogaphilosophie. Diese unterstützen uns dabei, mit Druck und Stress umzugehen, unserem Körper Gutes zu tun und so gesund zu werden und zu bleiben.
Wichtig:
Sie besuchen unseren Yogaunterricht in Absprache mit Ihrer behandelnden Ärztin, Ihrem Arzt. Der hier angebotene Unterricht ist keine heilkundliche Tätigkeit und keine Therapie. Es findet keine Diagnosestellung statt. Daher ersetzt er auch keine medizinische Behandlung durch eine Ärztin oder einen Arzt. In einem persönlichen telefonischen Vorgespräch oder per Mail können Sie jedoch mit der Kursleiterin allfällige Fragen vorab klären.Am KSA findet regelmässig ein Gruppenunterricht für Yoga statt. Bei Interesse und Fragen wenden sie sich bitte an: Karin Frey, dipl. Yogalehrerin YCH/EYU (www.viveka-beratung.ch)
Die Zuweisung erfolgt intern über den behandelnden Arzt oder die behandelnde Ärztin
Ebenso ist die Zuweisung über den Hausarzt oder die Hausärztin möglich.