Wie verändert sich der Geschmack bei Patientinnen und Patienten mit Kopf- und Hals-Tumor unter einer Strahlentherapie?
25. Mai 2023Bei Kopf-Hals-Tumorpatientinnen und -patienten, die mittels Strahlentherapie behandelt werden, verändern sich häufig sowohl die Speichelproduktion als auch die Geschmackswahrnehmungen.
- Autor / Autorin Dr. med. Sonja Stieb
- Lesedauer ca. 4 Minuten
- Themen Forschung und Innovation Krebs / Onkologie
Obwohl sich diese Beschwerden nach Ende der Radiotherapie wieder abschwächen, leiden etwa 60 % der Betroffenen an einer langanhaltenden eingeschränkten Geschmackswahrnehmung. Diese kann sich auf den Appetit, den Ernährungszustand und damit auf die Lebensqualität auswirken. Bis heute liegen nur wenige Daten vor, inwiefern die Strahlendosis an Zunge und Speicheldrüsen sowie die damit verbundenen Speichelveränderungen Einfluss auf die Geschmackswahrnehmung haben.
Das Ziel unserer Studie ist es deshalb, Empfehlungen für zulässige Strahlendosen an Zungenschleimhaut und/oder Speicheldrüsen zu formulieren, um die Geschmacksfunktion bei zukünftigen Patienten besser zu erhalten. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes werden 150 Patientinnen und Patienten mit Kopf und Hals-Tumoren untersucht, die zur radioonkologischen Behandlung überwiesen werden. Es werden Messungen zur Geschmacks-, Geruchs- und Speichelfunktion sowie subjektive Einschätzungen zur Lebensqualität mittels Fragebögen vor, während und nach der Strahlentherapie erfasst. Die Studie, die bisher an einem Zentrum durchgeführt wird, soll um zusätzliche Zentren erweitert werden.
FORSCHUNGSSCHWERPUNKT
Die Klinik für Radio-Onkologie bietet moderne hochpräzise Bestrahlung sowie die Teilnahme an (inter-)nationalen klinischen Studien.
TITEL
Therapy-Associated Saliva and Taste change Evaluation (TASTE) in head and neck cancer patients undergoing radiotherapy
AUTOREN/AUTORINNEN
Boehringer L, Speth M, Neyer P, Metzler P, Riesterer O, Stieb S
AKTUELLER STAND DES PROJEKTES
Aufnahme von Patienten und Patientinnen in die Studie
AUSBLICK
Die Festlegung der maximalen Strahlendosen soll die Geschmackswahrnehmung unter und nach Therapie besser erhalten.