Hyperthermie

Mittels Erwärmung der Tumorzellen den Effekt der Strahlentherapie verbessern

Das Radio-Onkologie- Zentrum Mittelland bietet Behandlungen mit Hyperthermie (Wärme), kombiniert mit einer Strahlen- oder Chemotherapie.

Diese Methode verbessert den Therapieerfolg einer Krebsbehandlung, insbesondere lokal fortgeschrittenen oder bei wiederkehrenden Tumoren.

Mit dem Verfahren der Hyperthermie wird eine Überwärmung des Tumors bewirkt. Krebszellen sind hitzeempfindlicher als gesunde Zellen. Die Hyperthermie fördert das Absterben von Krebszellen und aktiviert gleichzeitig die körpereigene Abwehr gegen den Tumor und fördert damit den Behandlungserfolg der gleichzeitig durchgeführten Strahlen- und Chemotherapie.

Eine Behandlung mit Hyperthermie wird für definierte Indikationen in der Schweiz von den Krankenkassen übernommen. Die Indikation muss am Tumorboard des Swiss Hyperthermia Network geprüft und gestellt werden.

Hyperthermie-Behandlungen

  • Eine Oberflächenhyperthermie in Kombination mit einer Strahlen- oder Chemotherapie kommt zur Anwendung bei knapp unter oder in der Haut  gelegenen Tumoren oder Ablegern. Dazu gehören:

    • Wiederkehrender Brustkrebs, vor allem Thoraxwandrezidive bei Brustkrebs

    • Schwarzer Hautkrebs

    • Nicht-operable Kopf-Hals-Tumore

    • Andere, oberflächlich-gelegene Tumore oder Metastasen

    Die Behandlung erfolgt in der Regel einmal, maximal zweimal pro Woche über einen Zeitraum von 3 bis 6 Wochen und wird jeweils in Kombination mit einer Radio- oder Chemotherapie angewendet.

  • Eine Tiefenhyperthermie in Kombination mit einer Strahlentherapie kommt zur Anwendung, wenn sich der Tumor tief im Körper befindet. Dazu zählen:

    • Blasentumore

    • Tumore des Enddarmes

    • Bauchspeicheldrüsentumore

    • Weichteiltumore

    • Austherapierte Tumore bzw. andere tiefgelegene Tumore oder Metastasen

    Die Behandlung erfolgt in der Regel einmal, maximal zweimal pro Woche über einen Zeitraum von 3 bis 6 Wochen und wird jeweils in Kombination mit einer Radio- oder Chemotherapie angewendet.

Anmeldung zur Hyperthermie-Behandlung

Die Anmeldung für eine Überweisung / Abklärung zur Hyperthermie-Behandlung kann direkt durch niedergelassene Onkologen, Gynäkologen, Urologen sowie externe Kliniken erfolgen oder via eine unserer Partnerkliniken im Swiss Hyperthermia Netzwork.

Kontaktieren Sie uns unter: 

E-Mail: hyperthermie@ksa.ch
Telefon: +41 62 838 54 08

Ablauf der Hyperthermie

Wie sieht der Ablauf einer Therapie aus? Hier erfahren Sie mehr.

Informationsbroschüre

Hyperthermie – mit Wärme gegen den Tumor

Swiss Hyperthermia Network 

Das Swiss Hyperthermia Network (SHN) wurde 2017 am KSA ins Leben gerufen, umfasst 17 Kliniken und widmet sich der Forschung, Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen durch Hyperthermie. Das Swiss-Hyperthermia-Tumorboard ist seit 2014 aktiv und leitet erfolgreich etwa 400 Patientenvorstellungen pro Jahr. 

Mehr Informationen

 

EU Forschungsprojekt Hyperthermie am KSA

Das KSA ist im Bereich der Kombination von Wärmetherapie (Hyperthermie) mit Radiotherapie oder Chemotherapie seit über 30 Jahren schweizweit wie auch international führend. Dies beinhaltet die klinische Anwendung am Patienten als auch die klinische Forschung.

Um die Hyperthermie weiterzuentwickeln, hat sich das Hyperthermie-Team am KSA gemeinsam mit anderen europäischen Zentren um Forschungsgelder der Europäischen Union beworben und sie erhalten. Innerhalb dieses europäischen Forschungskonsortiums gibt es eine Aufgabenteilung bezüglich medizinischer, physikalischer und biologischer Forschungsprojekte.

Das Hyperthermie-Team am KSA hat dabei die Aufgabe bekommen, klinische Daten von Hyperthermie Behandlungen in Europa zu sammeln und diese auszuwerten. Die Ergebnisse sollen in die Planung zukünftiger Studien einfliessen. Am jährlichen Konsortium Meeting, welches 2024 vom KSA zusammen mit der ZHAW ausgetragen wurde, kommen die beteiligten Kliniken und Universitäten, welche gemeinsam an diesem Grossprojekt arbeiten zusammen, um ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren, diese zu diskutieren und die weitere Zusammenarbeit zu koordinieren.

EU Forschungsprojekt Hyperthermie am KSA