Hoffnung und Heilung für kleine Helden

Hämatologische Erkrankungen und solide Tumoren zählen zu den signifikantesten Kategorien von Krebserkrankungen in der pädiatrischen Onkologie. Hämatologische Erkrankungen, wie Leukämie und Lymphome, betreffen das Blut, das Knochenmark und das lymphatische System. Sie sind charakterisiert durch die unkontrollierte Vermehrung abnormaler Blutzellen, die die Funktion des Blutes beeinträchtigen und zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen führen können. Auf der anderen Seite umfassen solide Tumoren eine breite Palette von Krebsarten, die in Organen oder Geweben wie dem Gehirn, den Knochen, den Nieren oder den Muskeln entstehen. Diese Tumoren können je nach ihrer Lage und Grösse unterschiedliche Symptome und Behandlungsansätze aufweisen.

Die Behandlung dieser Erkrankungen erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der spezialisierte medizinische Interventionen wie Chemotherapie, Strahlentherapie, chirurgische Eingriffe und innovative Therapien wie zielgerichtete Therapie oder Immuntherapie umfassen kann. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf der Bekämpfung des Krebses, sondern auch auf der Minimierung der langfristigen Nebenwirkungen, um den jungen Patientinnen und Patienten ein gesundes und erfülltes Leben zu ermöglichen.

Mit modernsten Methoden gegen die Krankheit

Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Krebserkrankungen bei Kindern kann die chirurgische Entfernung des Tumors sein. In den meisten Fällen wird die Operation von einer spezialisierten Kinderchirurgin oder einem spezialisierten Kinderchirurgen durchgeführt. Die Art und Weise der Operation hängt von der Grösse und Lage des Tumors sowie von der Art des Krebses ab.

Wann immer möglich, wird die Operation minimalinvasiv durchgeführt. Dies bedeutet, dass die Chirurgin oder der Chirurg nur kleine Schnitte macht, um den Tumor zu entfernen. Minimalinvasive Eingriffe führen zu weniger Schmerzen, einer schnelleren Genesung und einer geringeren Narbenbildung.

Professionalität durch Kooperation

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Kooperation mit spezialisierten Zentren. Bei grossen tumorchirurgischen Eingriffen arbeiten wir mit Zürich und Basel zusammen, die über einen HSM-Auftrag verfügen.

• Neurochirurgie: Die pädiatrische Neurochirurgie am Universitätskinderspital beider Basel (UKBB) verfügt über langjährige Erfahrung in der operativen Entfernung von Hirntumoren bei Kindern.

• Orthopädie/ Unfallchirurgie: Die pädiatrische Tumororthopädie am UKBB ist spezialisiert auf die Behandlung von Knochen- und Weichteiltumoren bei Kindern und Jugendlichen.

• Viszeralchirurgie/ Urologie: Die pädiatrische Viszeralchirurgie und Urologie am Kinderspital Zürich deckt das gesamte Spektrum an Operationen bei kindlichen Krebserkrankungen im Bauchraum und an den Geschlechtsorganen ab.

Solche Kooperationen gewährleisten, dass junge Patientinnen und Patienten Zugang zu den fortschrittlichsten chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten haben.

Innovative Strahlentherapie

Die Behandlung von Krebserkrankungen bei Kindern beschränkt sich nicht nur auf Chemotherapie und chirurgische Eingriffe, sondern umfasst auch die Strahlentherapie als eine weitere wichtige Methode. Bei der Strahlentherapie wird der Tumor mit hochenergetischen Strahlen zerstört. Zur Anwendung kommt dabei fast nur noch die Protonenbestrahlung am Paul-Scherrer-Institut. Diese innovative Technologie ermöglicht eine besonders präzise Bestrahlung, die das umliegende Gewebe schont. Die Strahlentherapie kann vor oder nach der Operation durchgeführt werden.

Mit vereinten Kräften gegen Krebs

Die Kinderonkologie am KSA zeichnet sich durch eine gelebte Interdisziplinarität aus. Ein Ansatz, der die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen medizinischen Spezialgebieten fördert. So wird eine umfassende Betreuung, die nicht nur die physische, sondern auch die psychische und soziale Gesundheit der jungen Patientinnen und Patienten berücksichtigt, ermöglicht. Neben den medizinischen Fachdisziplinen sind Psychologinnen und Psychologen, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Spitalpädagoginnen und -pädagogen und die Kinderkrebshilfe eng in die Behandlung und Begleitung der Kinder und ihrer Familien eingebunden.

Unterstützende Angebote

Neben der medizinischen Behandlung ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche mit Krebs auch psychosoziale Unterstützung erhalten. Das Kantonsspital Aarau bietet daher ein umfassendes Angebot an unterstützenden Angeboten an. Dazu gehören:

• Psychologische Unterstützung: Psychologinnen, Psychologen, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter helfen den Kindern und ihren Familien, mit der Diagnose Krebs umzugehen und die emotionalen Herausforderungen der Behandlung zu bewältigen.

• Spitalpädagogik: Spitalpädagoginnen und -pädagogen unterstützen die Kinder dabei, ihren Schulalltag so gut wie möglich fortzusetzen und ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten.

• Kinderkrebshilfe: Die Kinderkrebshilfe unterstützt krebskranke Kinder und ihre Familien auf vielfältige Weise. Die Organisation bietet finanzielle Unterstützung, praktische Hilfe und emotionalen Beistand.

Zusammenarbeit mit den Familien

Die Kinderonkologie am Kantonsspital Aarau legt grossen Wert auf die Zusammenarbeit mit den Familien. Die Eltern und Geschwister der Kinder werden in die Behandlung und Begleitung einbezogen und erhalten Unterstützung und Beratung. Dank modernster Therapien und einer engmaschigen Betreuung durch ein erfahrenes Team haben Kinder und Jugendliche mit Krebs heute gute Chancen auf Heilung.