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Hautkrebs: Eine unterschätzte Gefahr

17. Juli 2024

Hautkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten weltweit, und die Inzidenz steigt stetig an. Dabei wird Hautkrebs oft unterschätzt.

  • Autor / Autorin Dr. med. Markus Streit
  • Lesedauer ca. 5 Minuten
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Leider kommt es oft vor, dass Hautkrebs erst spät entdeckt wird, da er im Anfangsstadium häufig schmerzlos ist und unauffällig bleibt. Die rechtzeitige Erkennung und Behandlung ist jedoch entscheidend für den Behandlungserfolg. Insbesondere die Früherkennung kann lebensrettend sein und die Heilungschancen erheblich verbessern. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich regelmässig über die Anzeichen und Symptome von Hautkrebs zu informieren und präventive Massnahmen zu ergreifen.

Arten von Hautkrebs

Es gibt verschiedene Arten von Hautkrebs, die sich in ihrer Häufigkeit und Gefährlichkeit unterscheiden:

  • Basalzellkarzinom (Basaliom): Dies ist die häufigste Form von Hautkrebs und wächst in der Regel langsam. Es bildet selten Metastasen und ist in den meisten Fällen heilbar, wenn es frühzeitig entdeckt wird.

  • Plattenepithelkarzinom: Diese Krebsart ist ebenfalls relativ häufig und kann, wenn sie unbehandelt bleibt, in tiefer liegende Gewebe eindringen und Metastasen bilden. Früh erkannt, ist auch dieser Hautkrebs gut behandelbar.

  • Malignes Melanom: Das maligne Melanom ist die gefährlichste Form von Hautkrebs, da es schnell wächst und früh Metastasen bilden kann. Es ist verantwortlich für den grössten Teil der Todesfälle durch Hautkrebs, obwohl es seltener vorkommt als die anderen beiden Arten.

Ursachen von Hautkrebs

Die Hauptursache für Hautkrebs ist die ultraviolette (UV) Strahlung, die von der Sonne und künstlichen Quellen wie Solariumlampen stammt. Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen:

  • Übermässige UV-Exposition: Besonders Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend erhöhen das Risiko erheblich.
  • Helle Hauttypen: Menschen mit heller Haut, blauen Augen und blondem oder rotem Haar haben ein höheres Risiko, da sie weniger Melanin haben, das die Haut vor UV-Strahlen schützt.
  • Genetische Veranlagung: Eine familiäre Häufung von Hautkrebs kann das Risiko ebenfalls erhöhen.
  • Vorgeschichte von Hautkrebs: Wer bereits einmal Hautkrebs hatte, hat ein erhöhtes Risiko für eine erneute Erkrankung.

Prävention von Hautkrebs

Präventive Massnahmen können das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, erheblich reduzieren. Hier sind einige wichtige Tipps:

  • Sonnenschutz: Verwenden Sie täglich einen Breitband-Sonnenschutz mit mindestens LSF 30, auch an bewölkten Tagen.
  • Schutzkleidung: Tragen Sie schützende Kleidung, einen breitkrempigen Hut und Sonnenbrillen mit UV-Schutz.
  • Sonnenexposition vermeiden: Halten Sie sich zwischen 10 und 16 Uhr möglichst im Schatten auf, wenn die UV-Strahlung am stärksten ist.
  • Kein Solarium: Vermeiden Sie die Nutzung von Solarien, da diese eine hohe UV-Strahlenbelastung verursachen.
  • Regelmässige Hautuntersuchungen: Führen Sie monatliche Selbstuntersuchungen durch und lassen Sie Ihre Haut jährlich von einem Dermatologen untersuchen.

Die ABCDE-Regel zur Früherkennung von Hautkrebs

Die ABCDE-Regel ist eine einfache Methode, um auffällige Hautveränderungen zu erkennen, die auf Hautkrebs hinweisen könnten. Diese Regel hilft dabei, verdächtige Hautveränderungen frühzeitig zu identifizieren und medizinisch abklären zu lassen:

  • A für Asymmetrie: Ein gutartiges Muttermal ist meist symmetrisch. Ist eine Hälfte des Mals anders als die andere, könnte dies ein Hinweis auf Hautkrebs sein.
  • B für Begrenzung: Achten Sie auf die Ränder. Ein gutartiges Muttermal hat klare, glatte Grenzen, während ein bösartiges oft unregelmässige, ausgefranste oder verschwommene Ränder aufweist.
  • C für Color (Farbe): Gutartige Muttermale haben in der Regel eine einheitliche Farbe. Verschiedene Farben oder Schattierungen in einem Muttermal können auf Hautkrebs hinweisen.
  • D für Durchmesser: Muttermale, die grösser als 6 mm im Durchmesser sind, sollten näher untersucht werden, besonders wenn sie auch andere ABCDE-Merkmale aufweisen.
  • E für Entwicklung: Jede Veränderung in Grösse, Form, Farbe oder Symptomen (z.B. Juckreiz, Blutung) eines Muttermals sollte Anlass zur Sorge geben und ärztlich abgeklärt werden.

Selbsthilfe und Unterstützung

Die Diagnose Hautkrebs kann eine grosse Belastung darstellen, sowohl physisch als auch emotional. Selbsthilfegruppen bieten eine wertvolle Möglichkeit, Unterstützung zu finden und Erfahrungen mit anderen Betroffenen auszutauschen. Am 21. Mai ist der Tag der Selbsthilfe, ein passender Anlass, um auf die Bedeutung solcher Gruppen aufmerksam zu machen. Auch Selbsthilfe Aargau plant ein spezielles Angebot für Menschen mit Hautkrebs, um Betroffenen in der Region eine Anlaufstelle zu bieten.

Fazit

Die rechtzeitige Erkennung und Behandlung von Hautkrebs kann Leben retten. Durch regelmässige Selbstuntersuchungen und die Anwendung der ABCDE-Regel können Sie frühzeitig verdächtige Hautveränderungen erkennen und ärztlichen Rat einholen. Nutzen Sie die Angebote der Selbsthilfegruppen, um Unterstützung zu erhalten und von den Erfahrungen anderer Betroffener zu profitieren. Gemeinsam können wir die Herausforderungen, die Hautkrebs mit sich bringt, besser bewältigen.

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