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Fit für Olympia

11. Oktober 2024

Bei «grösseren Wehwehchen» begibt sich Radrennfahrerin Michelle Andres zur sportmedizischen Behandlung direkt ins Kantonsspital Aarau. Die Olympionikin schätzt hier die gute Betreuung.

  • Autor / Autorin KSA
  • Lesedauer ca. 5 Minuten
  • Themen Bewegung
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Es war ein lustiges Bild, das Michelle Andres in den Wochen vor den Olympischen Spielen in Paris in bestimmten Trainingseinheiten abgab. Die 27-jährige Madison-Spezialistin – so nennen sich die Zweierteamradfahrerinnen auf der Bahn – schuftete in dicken Bauarbeiter-Kleidern an ihrer Fitness – für sie die perfekte Vorbereitung für die anstehenden Wettkämpfe. «Das ist ideal, um sich an das Velodrom (geschlossene Radrennbahn) zu gewöhnen, wo es sehr heiss werden kann», begründet sie ihre Aufmachung. Höhentraining ist nicht unbedingt ihr Ding, sie zieht das schweisstreibende Hitzetraining vor.

Michelle Andres verfügt über ein ausgeprägtes Körperbewusstsein, sie weiss genau, was ihr guttut. Dies nicht zuletzt deshalb, weil sie sich in ihrer Karriere bei Stürzen auf der Bahn schon mehrmals verletzte und sich deshalb intensiver mit ihrem Befinden auseinandersetzen musste. Nebst harmloseren Verwundungen zog sie sich eine Gehirnerschütterung zu.

Einmal, an der WM 2022 in Paris, zertrümmerte sie sich das AC-Gelenk, welches das Schlüsselbein und das Schulterblatt verbindet. Ein anderes Mal war es das Handgelenk, das sie sich brach. «Für die grösseren Wehwehchen», sagt sie mit einem Lächeln, «geht’s direkt ins Kantonsspital Aarau.» Dieses ist für sie von ihrem Wohnort in Hägglingen aus ziemlich schnell zu erreichen.

Für die grösseren Wehwehchen geht’s direkt ins Kantonsspital Aarau.

Vor allem aber fühlt sie sich hier gut aufgehoben und betreut. «Ich bin mir bewusst, dass ich als Spitzensportlerin privilegiert bin.» Sie erhält rasch Termine, weil der Faktor Zeit gerade im Leistungssport eine grosse Rolle spielt. Besonders, wenn für die Olympischen Spiele bestimmte Leistungsanforderungen erfüllt werden müssen. Da kann einer verletzten Athletin schon mal die Zeit davonrennen. Je schneller sie also wieder trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen kann, desto besser. Michelle Andres fuhr – nur ein Beispiel – bereits einen Monat nach ihrer Verletzung am AC-Gelenk wieder in der Track Champions League mit.

«Wir sind auf Sportverletzungen spezialisiert», sagt Richard Glaab, der Leiter des Zentrums für Sportmedizin am KSA. Er hat Michelle Andres jeweils betreut und weiss, wie wichtig ein gutes Verhältnis zwischen dem behandelnden Arzt und einer Sportlerin ist: «Eine Verletzung stellt für eine Leistungssportlerin und einen Leistungssportler das Lebenskonzept in Frage. Man hat viel gegeben, und dann macht der Körper nicht mit.» Das bedeute maximalen Stress.

Umso wichtiger sei es deshalb, dass man sich gegenseitig vertraue, um zu guten Lösungen zu kommen. «Manchmal gehört auch dazu, dass man die verletzte Person und ihr Umfeld vor übertriebenen Erwartungen schützt», sagt Glaab. Michelle Andres gönnt er von Herzen, dass ihr Traum einer Olympiateilnahme in Erfüllung gegangen sei; in Paris ist sie zusammen mit Aline Seitz angetreten (vgl. auch Box). 

Glaab: «Michelle ist topfit, hochmotiviert und immer positiv.» Sie, die in der Kommunikationsbranche arbeitet, findet diese positive Einstellung wichtig. Denn obwohl sie und auch das KSA sich darum bemühen, dass ihr Körper bestmöglich performen kann, glaubt sie, dass am Ende der Kopf zu 80 Prozent für die Leistung verantwortlich ist. «Denn beim Madison befindet man sich immer wieder in Extremsituationen, in denen man blitzschnell Entscheidungen treffen muss.» Zum Beispiel, ob sie bei einer Attacke einer Gegnerin mitgeht oder nicht. Bei einer falschen Entscheidung nützen auch die besten Beine nichts.

Dr. med. Richard Glaab – Leiter des Zentrums für Sportmedizin
Dr. med. Richard Glaab – Leiter des Zentrums für Sportmedizin

Ausgezeichnete Sportmedizin

Das Zentrum für Sportmedizin am KSA trägt das Label «Sport Medical Base approved by Swiss Olympic» Das hohe Qualitätsniveau garantiert, dass Sportlerinnen und Sportler im KSA medizinisch und physiotherapeutisch erstklassig betreut und behandelt werden.

Sportmedizin im KSA

Gelenke lenken Leben

Wir alle wünschen uns einen Körper ohne Bewegungseinschränkungen. Am liebsten bis ins hohe Alter. In der Schweiz leiden rund zwei Millionen Menschen an Beschwerden des Bewegungsapparates oder an den Folgen eines Unfalls.

Am Kantonsspital Aarau und am Spital Zofingen werden Betroffene rund um die Uhr von einem interdisziplinären Team behandelt. Ob Gelenkersatz, Betreuung von Sportlerinnen und Sportlern oder die Versorgung von Schwerverletzten: Wir setzen alles daran, dass unsere Patientinnen und Patienten wieder aufstehen, gehen und sich bewegen können.

Auf der Themenseite ortho.ksa.ch erklären wir, warum nicht jedes Gelenk bei Beschwerden ersetzt werden muss, und geben Tipps, was man tun kann, um langfristig in Bewegung zu bleiben. Zudem zeigen wir auf, welche Sofortmassnahmen nach Sportverletzungen wichtig sind, wie die Versorgung von Schwerverletzten im Spital abläuft, und vieles mehr.

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