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Die neue, nachhaltigere Lebensmittelpyramide

4. Dezember 2024

Die Lebensmittelpyramide ist ein weit verbreiteter Leitfaden, der uns zeigt, wie wir uns gesund ernähren sollen. Mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und gesellschaftlichen Veränderungen hat sich auch sie weiterentwickelt. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE hat zusammen mit dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV die Lebensmittelpyramide aktualisiert und dabei nicht nur an unsere Gesundheit, sondern auch an die Umwelt gedacht.

  • Autor / Autorin KSA
  • Lesedauer ca. 3 Minuten
  • Themen Ernährung
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Was ist die Lebensmittelpyramide?

Die Lebensmittelpyramide ist das Schweizer Modell einer ausgewogenen Ernährung für Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren. Jede Ebene der Pyramide steht für eine Lebensmittelgruppe, die unterschiedlich oft und in verschiedenen Mengen auf dem Speiseplan stehen sollte. Dabei gilt: Je weiter unten ein Lebensmittel in der Pyramide platziert ist, desto häufiger sollte es verzehrt werden. Lediglich die Spitze der Pyramide, mit Süssem und Snacks, ist entbehrlich.

Was hat sich geändert?

Obwohl die Portionsgrössen und die Grundstruktur weitgehend gleichgeblieben sind, gibt es in der überarbeiteten Empfehlung einige wesentliche Anpassungen. Die wichtigste: Die Lebensmittelpyramide berücksichtigt neu auch den Einfluss der konsumierten Nahrungsmittel auf die Umwelt. Diese Dimension gibt den Empfehlungen eine nachhaltigere Ausrichtung und sorgen dafür, dass sie den heutigen Anforderungen an eine verantwortungsvolle und umweltbewusste Ernährung gerecht werden.

Auf Stufe der Proteinlieferanten sind auf der Pyramide neu mehr pflanzliche Proteine zu sehen. Hülsenfrüchte wie Linsen und Kichererbsen gehören jetzt zur Proteinstufe und sollen regelmässig Teil unserer Ernährung sein. Fleisch und Fisch finden weiterhin ihren Platz, jedoch sollten sie weniger häufig und als Ergänzung zu pflanzlichen Proteinen konsumiert werden.

Bei den Kohlenhydraten wird mehr Fokus auf Vollkornprodukte gelegt. Lebensmittel wie Knäckebrot, Haferflocken und Vollkornpasta, die vorher bereits auf der Pyramide vertreten waren, erhalten nun eine prominentere Bedeutung. Diese sorgen nicht nur für eine bessere Verdauung und eine längere Sättigung, sondern sind auch gut für die Umwelt, da Vollkornprodukte oft weniger verarbeitet sind.

Besonders die Früchte- und Gemüsestufe legt grossen Wert auf eine saisonale, regionale und unverarbeitete Auswahl. So wird empfohlen, beim Einkaufen nicht nur auf die Farbenvielfalt zu achten, sondern auch darauf, möglichst unverpackte Produkte einzukaufen.

Die oberste Stufe der Pyramide mit Süssem und Salzigem gehört nicht mehr zur Standardernährung, sondern ist jetzt optional. Ihr Konsum sollte auf ein Minimum reduziert werden – als Genussmittel. Alkoholische Getränke befinden sich nicht mehr auf der Pyramide.

Warum sind diese Änderungen wichtig?

Die neue Lebensmittelpyramide zeigt uns, dass für eine gesunde Ernährung heute mehr dazu gehört, als nur die richtigen Nährstoffe aufzunehmen. Die neuen Empfehlungen motivieren dazu, mehr Verantwortung für die Umwelt und das Tierwohl zu übernehmen, indem wir bewusster entscheiden, was auf den Teller kommt. Das Ergebnis ist eine Ernährung, die nicht nur gesund, sondern auch nachhaltig ist.

Tipps für den Alltag: So setzen Sie die neue Pyramide um

Ersatz für Fleisch: Probieren Sie proteinreiche Alternativen wie Linsen, Kichererbsen, Hülsenfrüchte allgemein, Tofu oder Tempeh aus. Sie lassen sich in vielen Gerichten gut als Fleischersatz einsetzen.

Bunt und saisonal: Kaufen Sie Ihre Früchte und Gemüse möglichst bunt, saisonal und regional ein. Minimieren Sie Einkäufe von Produkten, die mit dem Flugzeug importiert werden.

Vollkorn wählen: Ersetzen Sie Weissbrot durch Vollkornbrot oder tauschen Reis gegen Quinoa. Geniessen Sie den Unterschied in Geschmack und Nährwert.

Unverpacktes bevorzugen: Gerade Obst und Gemüse lassen sich oft unverpackt einkaufen – das reduziert Müll und ist umweltfreundlicher.

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