Diagnose Darmkrebs: Wie geht es weiter?
26. Februar 2025
Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen weltweit: Alleine in der Schweiz sind jährlich 4300 Personen davon betroffen. Die Diagnose kann viele Fragen und Unsicherheiten auslösen. Was sind die nächsten Schritte, und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
- Autor / Autorin KSA
- Lesedauer ca. 4 Minuten
Therapieansätze am KSA
Die Behandlung von Darmkrebs ist in hohem Masse individuell. Sie wird auf die jeweilige Patientin bzw. den jeweiligen Patienten zugeschnitten basierend auf Tumorstadium, allgemeiner Gesundheit und persönlichen Wünschen. Häufig lässt sich der Tumor operativ entfernen, wobei minimalinvasive Verfahren zum Einsatz kommen, die eine schnellere Genesung ermöglichen.
Um noch verbleibende Krebszellen zu eliminieren oder das Tumorwachstum zu verlangsamen, wird häufig ergänzend zur Operation eine Chemotherapie durchgeführt.
Die Strahlentherapie ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn der Tumor vor dem Eingriff verkleinert werden soll. In manchen Fällen empfiehlt sich eine Kombination aus Operation, Bestrahlung und Chemotherapie, um den maximalen Nutzen für die Patientinnen und Patienten zu erzielen.
Stoma-Therapie: Ein Weg zur Erhaltung Ihrer Lebensqualität
Je nach Position des Tumors oder der Ausdehnung der Erkrankung, kann es notwendig sein einen Teil des Darms zu entfernen. Wenn sich der Darm anschliessend nicht direkt wieder an den verbliebenen Abschnitt anschliessen lässt oder eine Heilungsphase ohne Stuhlpassage gewährleistet werden muss, legt das Operationsteam ein Stoma an. Was im ersten Moment nach einem starken Einschnitt klingt, kann für viele Patientinnen und Patienten den entscheidenden Schritt bedeuten, um sowohl das Leben zu retten als auch die Lebensqualität zu sichern.
Was ist ein Stoma genau?
Ein Stoma (griechisch für „Mund“ oder „Öffnung“) ist eine operativ angelegte Verbindung zwischen einem Organ und der Körperoberfläche. Bei Darmkrebs handelt es sich zumeist um einen künstlichen Darmausgang, der den Stuhl nach aussen ableitet. Es gibt verschiedene Arten – etwa das Ileostoma (Dünndarmstoma) oder das Kolostoma (Dickdarmstoma) – je nachdem, welcher Abschnitt des Darms betroffen ist.
Wie sieht das Leben mit einem Stoma aus?
Die Vorstellung, mit einem künstlichen Darmausgang zu leben, löst oft Ängste und Sorgen aus. Doch moderne Stomaversorgung, kombiniert mit professioneller Betreuung, ermöglicht es vielen Betroffenen, nahezu uneingeschränkt am normalen Leben teilzunehmen. Man kann Sport treiben, reisen, schwimmen gehen und sogar körperlich anspruchsvolle Tätigkeiten ausüben – vorausgesetzt, das Stoma ist fachgerecht angelegt, wird richtig gepflegt und bei Bedarf geschützt. Einige wichtige Aspekte beim Stoma sind die Hygiene und Pflege. Ein regelmässiges Wechseln und Reinigen ist unerlässlich, ebenso eine angepasste Ernährung. Nach dem Erhalt eines Stomas geben wir Tipps welche Lebensmittel verträglich sind, um Durchfall, Blähungen oder Verstopfungen zu vermeiden.
Generell gilt: jede Person reagiert anders, deshalb legen wir Wert auf eine individuelle Beratung.
Nützliche Tipps für den Alltag mit Stoma
- Sorgfältige Hautpflege: Achten Sie darauf, die Haut um das Stoma herum schonend zu reinigen und trockenzuhalten.
- Regelmässige Beutelwechsel: Wechseln Sie den Versorgungsbeutel nach Herstellerangaben oder bei Bedarf, um undichte Stellen zu vermeiden.
- Kleidung: Wählen Sie bequeme, nicht zu enge Kleidung. Spezielle Stoma-Bänder oder -Gürtel können zusätzlichen Halt bieten.
- Diskretion: Moderne Versorgungssysteme sind diskret und geruchsdicht. Zudem gibt es spezielle Filter, die unangenehmen Geruch verhindern.
- Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann ungemein hilfreich sein, um praktische Tipps zu erhalten und sich nicht allein zu fühlen.
Nachsorge: Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung
Nach einer erfolgreichen Behandlung ist die Nachsorge entscheidend, um ein Wiederauftreten des Krebses frühzeitig zu erkennen und den Gesundheitszustand zu überwachen. Regelmässige Kontrolluntersuchungen wie Darmspiegelungen und bildgebende Verfahren sind dabei ebenso wichtig wie eine gezielte Gesundheitsförderung durch Ernährungsberatung und Bewegungsprogramme. Wird im Rahmen der Behandlung ein Stoma angelegt, können Patientinnen und Patienten sowie Angehörige das Angebot der Stomasprechstunde am KSA wahrnehmen.
Stomasprechstunde
Unsere spezialisierten Stomatherapeutinnen und -therapeuten bieten Ihnen eine umfassende Beratung und Begleitung rund um das Leben mit einem Stoma – von der richtigen Versorgungstechnik über Hautpflege, Ernährung und Berufsalltag bis hin zu Hobbys, Partnerschaft und Sexualität. Das Angebot begleitet Sie nicht nur während der Therapie, sondern auch schon vor der Operation und nach dem Spitalaufenthalt.