Der Begriff medikamentöse Krebstherapie umfasst alle Therapiemethoden, die Krebs mithilfe von Tabletten oder Infusionen bekämpfen. Dank dem beachtlichen medizinischen Fortschritt konnte die Medikamentenpalette enorm erweitert und konnten damit die Heilungschancen von Krebspatienten massiv verbessert werden. Selbst in einem fortgeschrittenen Erkrankungsstadium können diese Therapiemethoden das Leben der Patientinnen und Patienten erheblich verlängern und die Lebensqualität spürbar verbessern.
Am Kantonsspital Aarau werden folgende Therapieformen angeboten:
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Körpereigene Hormone können die Bildung von Krebszellen beeinflussen. Antihormontherapien verlangsamen oder stoppen das Tumorwachstum auf medikamentöse Weise.
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Mithilfe von Medikamenten wird die Teilung der Krebszellen gehemmt und somit das Wachstum reduziert. Eine Chemotherapie kann einerseits im Vorfeld einer Operation sinnvoll sein, um den Tumor zu verkleinern und die Erfolgsaussichten des Eingriffs zu verbessern. Andererseits kann eine Chemotherapie auch dabei helfen, nach einem chirurgischen Eingriff und/oder einer Bestrahlung allfällige Tumorresten abzutöten.
Abhängig von der notwendigen Dosis, greifen die Medikamente auch gesunde Zellen an, was vorübergehend zu Haarausfall, Übelkeit, Durchfall und anderen Nebenwirkungen führen kann. Zusätzliche Medikamente können diese unerwünschten Begleiterscheinungen der Chemotherapie allerdings mildern oder gänzlich verhindern.
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Anders als bei der klassischen Chemotherapie, die die Tumorzellen direkt angreift, aktiviert eine Immuntherapie das körpereigene Immunsystem, damit es selbstständig gegen den Tumor ankämpfen kann. Dazu beeinflusst das Medikament sogenannte Immun-Checkpoints, die unter anderem dafür sorgen, dass das körpereigene Immunsystem die Tumorzellen attackieren kann.
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Ähnlich wie die Immuntherapie nutzt auch die zelluläre Therapie das körpereigene Abwehrsystem, um Krebszellen zu erkennen und zu zerstören. Bei dieser Therapie werden körpereigene Abwehrzellen im Labor genetisch so umprogrammiert, dass sie bösartige Krebszellen erkennen und bekämpfen. Der Vorteil der zellulären Therapie besteht darin, dass sie gezielter wirkt, wodurch vor allem die Tumorzellen geschädigt werden und das gesunde, lebensnotwendige Gewebe weitgehend verschont bleibt.
Wir bieten am KSA die CAR-T-Zell-Therapie als zelluläre Therapie an.
Das KSA ist zusätzlich eines der spezialisieren Spitäler in der Schweiz, an dem im Rahmen der hochspezialisierten Medizin die Hochdosis-Chemotherapie und autologe Stammzelltransplantation durchgeführt wird. Seit 1994 werden in Aarau Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichen bösartigen Erkrankungen einer solchen Behandlung unterzogen.