Forschungsprojekte

Die Pflege forscht

1. Mai 2024

Aktuelle Forschungsprojekte in der Pflege und die Förderung junger Pflegefachpersonen am Standort KSA Aarau: Antoinette Conca, Bereichsführende Pflegeexpertin Medizin, gibt Auskunft.

  • Autor / Autorin Antoinette Conca
  • Lesedauer ca. 3 Minuten
  • Themen Forschung und Innovation Pflege
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Aktuelle Forschungsprojekte in der Pflege und die Förderung junger Pflegefachpersonen am Standort KSA Aarau: Antoinette Conca, Bereichsführende Pflegeexpertin Medizin, gibt Auskunft.

Forschung in der Pflege ist immer mehr im Kommen. Was tut das KSA, um diese Entwicklung zu fördern?

Das KSA Laufbahnmodell zeigt Pflegenden bereits in der Ausbildung auf, welche Entwicklungsmöglichkeiten sie im Bereich Forschung haben. Fakt ist: Bei uns wird geforscht, promoviert und Forschung auch in der Praxis angewandt. Es laufen zurzeit diverse Projekte, die klinische Fragestellungen im Bereich der Pflege untersuchen. Wir bieten zudem für externe Studierende Forschungspraktika bei uns im Spital an. Zusätzlich schreiben wir Forschungsthemen für Bachelorund Masterarbeiten aus. Die Resultate dieser Arbeiten können wir als Spital weiterverwenden. Wir möchten unsere Forschungsinfrastruktur zukünftig noch weiter ausbauen, sodass wir zusätzliche Projekte angehen können. Ein spannendes Thema sind beispielsweise unsere Datenstrukturen. Hinter der Analyse der Daten, die täglich erfasst werden, steckt grosses Potenzial.

Welchen Beitrag kann die Pflegeforschung zu einer besseren Patientenversorgung leisten?

Aktuell laufen diverse Forschungsprojekte für eine bessere Patientenversorgung. Zu nennen sind da beispielsweise die Evaluation der Risikoeinschätzung bei Dekubitus und Sturz oder das Projekt zur Optimierung der Austrittsplanung. Speziell erwähnen möchte ich die Studie zur pflegegeleiteten Betreuung, die 2013 am Kantonsspital Aarau eingeführt wurde. Bei Patientinnen und Patienten, die vordefinierte Kriterien erfüllen, übernimmt eine Pflegefachperson die Hauptverantwortung während der Behandlung. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Patienten, welche pflegegeleitet betreut wurden, in einem besseren Zustand entlassen werden konnten und weniger Wiedereintritte im Spital erfolgten.

In welchen Bereichen ist das KSA besonders stark in Bezug auf Pflegeforschung?

Unsere Forschung ist immer praxisnah. Auf der Grundlage von Forschungsergebnissen verändern wir bestehende Prozesse und verbessern so auch die Behandlungs- und Betreuungsqualität. Ich möchte betonen, dass wir nur eine bessere Patientenversorgung erreichen können, wenn die Forschung interprofessionell entwickelt 
und umgesetzt wird. Es freut mich sehr, dass am KSA die Zusammenarbeit zwischen Pflege, Arzt- und Sozialdienst einen hohen Stellenwert hat, was noch nicht selbstverständlich ist. 

Was ist dein Rat für junge Pflegefachkräfte, die sich vermehrt in die Forschung einbringen wollen und an wen können sie sich mit ihren Fragen 
wenden?

Es gibt bei uns spannende berufliche Entwicklungsmöglichkeiten für Pflegefachpersonen, die an Forschung interessiert sind. Ich denke da zum Beispiel an die Advanced Practice Nurses, welche aufgrund von wissenschaftlichen Erkenntnissen die Betreuung optimieren. Ich finde es grundsätzlich wichtig, dass die Patientenversorgung aufgrund von Ergebnissen aus der Forschung verbessert wird. Dafür braucht es Mitarbeitende, die sich in der Forschung auskennen. Und da setze ich an und möchte junge Pflegende mit Interesse an Forschungsthemen fördern. 

Ein Projekt aus unserer Pflegeforschung finden Sie hier: Advanced Practice Nurse (APN) und Schlaganfallbetreuung

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