Unsere Leistungen Prostata

Die Prostata heisst auf Deutsch Vorsteherdrüse und ist als Geschlechtsdrüse Teil des Urogenitalsystems. 

Sie liegt vor dem Enddarm und unmittelbar unter dem Blasenausgang. Dabei umschliesst sie ringförmig die Harnröhre. Ihre Form gleicht einer Esskastanie, und sie wiegt bei einem jungen, gesunden Mann ca. 20 Gramm. Sie produziert ein Sekret, welches als Hauptbestandteil der Samenflüssigkeit vor allem für das Überleben und den Transport der Samenzellen verantwortlich ist.

Video: Roboter-Assistierte Radikale Prostatektomie (EAU)

  • Aufbau:
    Die Prostata ist zweiteilig aufgebaut: Sie besteht aus einer äusseren (peripheren) und einer inneren (zentralen) Zone. Am besten lässt sich die Struktur am Modell einer Orange zeigen. Die Orangenschale entspricht der Prostata-Kapsel, während das Fruchtfleisch mit dem Inneren der Prostata verglichen werden kann.

    In der Prostata vereinen sich die Harn- und Geschlechtswege. An die Harnblase schliesst sich nach unten die Harnröhre an, die im oberen Teil durch die Prostata und anschliessend durch den Penis führt.

    Funktion:
    Auch an jedem Samenerguss ist die Prostata beteiligt und funktioniert dann wie eine Art Mischventil. Beim Samenerguss schiessen die Spermien in die Samenleiter, die in die Prostata münden. Samen und Samenbläschenflüssigkeit laufen durch einen Kanal durch die Prostata und gelangen dann in die Harnröhre. Die Prostata sondert beim Samenerguss zusätzlich den grössten Teil des Sekretes ab. Kurz gesagt: Harn- und Samenwege vereinen sich an der Prostata. Da Harn- und Geschlechtswege beim Mann so nah beieinander liegen, spricht man vom Urogenitalsystem.

  • Ungefähr ab dem 40. Lebensjahr beginnt die Prostata – hauptsächlich unter hormonellen Einflüssen – zu wachsen. 

    Symptome:
    Es handelt sich hierbei um eine gutartige Wucherung des Binde- und Stützgewebes der inneren Zone der Prostata, die aber mit der Zeit zunehmend auf die Harnröhre drücken und so Beschwerden beim Wasserlassen verursachen kann. Diese treten in aller Regel mit steigendem Alter langsam auf, weshalb man manchmal auch von der «Altersprostata» spricht.

    Behandlungen:

    • Medikamente: Im Frühstadium lassen sich die Symptome der benignen Prostatahyperplasie meist mit Medikamenten lindern. Teilweise ist auch die Einnahme von rein pflanzlichen Präparaten (Phytopharmaka) möglich.

    • transurethrale Resektion (TURP): Dabei wird störendes Prostatagewebe entfernt bzw. abgetragen. Die Operation erfolgt durch die Harnröhre mit Hilfe eines Endoskops. Mit Strom wird das überschüssige Prostatagewebe entfernt und die Oberfläche zur Blutstillung versiegelt. 

    • Holmium-Laser- Enukleation der Prostata (HoLEP): Eine moderne Methode, die das Prostatazentrum anbietet, ist die Entfernung des vergrösserten Prostatagewebes mittels Laser. Der Eingriff erfolgt ebenfalls durch die Harnröhre. Der Einsatz des Laserstrahls zur Entfernung des Gewebes wird über einen Monitor kontrolliert. Das Verfahren kommt bei grossen Drüsen zum Einsatz und hat die offene Schnittoperation bei Prostatavergrösserung praktisch abgelöst.

    • offene Adenomenukleation: Bei besonders starker Prostatavergrösserung oder bei gleichzeitig mitbeteiligter Blasenerkrankung wird durch einen Unterbauchschnitt eine offene Operation (transvesikale Adenomenukleation) durchgeführt.

  • Symptome:

    • Brennen beim Wasserlassen

    • häufiges Wasserlassen

    • abgeschwächter Harnstrahl

    • Schmerzen in der Blasenregion und Harnröhre

    • oft Fieber und Schüttelfrost

    Behandlungen:
    Die akute bakterielle Prostataentzündung kann in der Regel rasch und erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden. Bei der chronischen Form braucht es meist eine längere medikamentöse Behandlung über mehrere Wochen. 

  • Symptome:

    • schmerzhaftes, erschwertes Wasserlassen

    • Druckgefühl/Schmerzen im Unterbauch und Dammbereich

    • schmerzhafter Samenerguss 

    • Blut im Sperma

    • häufiger Harndrang

    • Erektionsstörungen

    • Libidoverlust

    Behandlungen:
    Die abakterielle Prostatitis ist die häufigste Form der Prostataentzündung (90 %). Da die Ursachen nicht klar sind, gibt es keine Standard-Behandlung.

    Zur Anwendung kommen:

    • Medikamente zur Erleichterung des Harnflusses

    • entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente

    • pflanzliche Präparate

  • Jährlich erkranken knapp 6.000 Männer in der Schweiz an Prostatakrebs. Er ist damit die häufigste Krebsart und die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern.

    Diagnosen und weitere Abklärungen zu diesem Thema finden im Prostata- und Uroonkologischen Zentrum statt.