Unsere Leistungen Nieren und Harnleiter

Nieren- und Harnleitersteine

Nierensteine sind kristalline Ablagerungen im Bereich des Nierenbeckenkelchsystems. Mit dem Übertritt in den Harnleiter werden diese dann zu Harnleitersteinen und können eine Nieren- bzw. Harnleiterkolik auslösen. Die Entstehung von Nierensteinen kann viele Ursachen haben, wie Flüssigkeitsmangel, Erkrankungen (z.B. Nebenschilddrüsenüberfunktion, vermehrtes Ausscheiden von Oxalsäure, Gicht oder bestimmte Infektionserkrankungen) oder anatomische Besonderheiten des Nieren-Harnleitersystems, welche die Steinbildung begünstigen.

Symptome

Steine im Harnleiter können sich an Engstellen verklemmen und zu krampfartigen Muskelkontraktionen führen, welche sich als wellenförmige Schmerzen in der Flanke (Nierenkolik) zeigen. Im Urin ist Blut entweder sichtbar oder lässt sich in einer laborchemischen Untersuchung nachweisen. Durch den Urinstau droht eine Schädigung der betroffenen Niere sowie eine durch Bakterien verursachte Nierenbeckenentzündung, welche in einer Blutvergiftung (Urämie) enden kann.

Therapie

Kleine Nieren- und Harnleitersteine (unter 5 mm) können von selbst die Passage über den Harnleiter bis zur Harnblase schaffen und spontan abgehen. Dies kann durch Schmerzmittel und muskelentspannende Medikamente unterstützt werden. Reine Urat- und Cystinsteine können auch mittels den Urin alkalisierende Medikamente aufgelöst werden. Oft muss jedoch im Rahmen einer Kolik oder zur Vorbereitung auf eine weitere Operation eine Schiene (Doppel-J-Katheter) in den Harnleiter eingelegt werden. Diese verhindert weitere Koliken und sorgt gleichzeitig für einen ungehinderten Urinabfluss. Weitere Massnahmen, welche in der Regel ambulant zur Steinbehandlung durchgeführt werden, sind:

  • Entfernung von Steinen mit dem Endoskop:
    Dabei wird ein dünnes Instrument über die Harnröhre in die Blase und weiter in den Harnleiter eingeführt. Über einen Arbeitskanal lassen sich dann unter Sicht unterschiedliche Geräte zur Zertrümmerung und Entfernung der Steine einführen. Dies können Laser, spezielle Steinzertrümmer oder Sonden sowie Zangen sein.

  • Extrakorporale Steinzertrümmerung durch Stosswellen:
    Bei diesem Verfahren wird versucht, mit Hilfe von gebündelten Schallwellen, die auf die betroffene Stelle gerichtet werden, den Stein so weit zu zerkleinern, dass er entweder spontan oder operativ entfernt werden kann.

  • Entfernung von Steinen mit dem Endoskop von aussen:
    Diese Methode kommt vor allem bei grösseren Nierensteinen zum Einsatz. Dabei wird über einen kleinen Hautschnitt ein Endoskop in die Niere eingebracht. Anschliessend kann der Stein mittels Stosswellen zertrümmert und entfernt werden.

Vorbeugung (Metaphylaxe)

Falls ein Patient schon mehr als einen Nieren- oder Harnleiterstein hatte, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit noch weitere Steine bilden. Um dies zu verhindern, muss die Ursache der Steinbildung gefunden werden. Dies ist durch Labor-, Blut- und Urinuntersuchungen sowie durch Erfragen des Essverhaltens möglich. Sinnvollerweise sollte die Zusammensetzung des zuvor entfernten oder spontan abgegangenen Steins im Labor analysiert werden. Ausserdem kann der über 24 Stunden gesammelte Urin hinsichtlich des Volumens, des pH-Wertes und dem Gehalt an Kalzium, Natriumsalzen, Harnsäure, Oxalat, Citrat und Kreatinin untersucht werden.

Wichtig ist im Allgemeinen die Veränderung der bisherigen Lebensgewohnheiten. Die einfachste und wirkungsvollste Art, das Risiko der Neubildung von Steinen zu vermindern, heisst mehr trinken, täglich 2,5 bis 3 Liter. Weitere ernährungsspezifische Änderungen der Essgewohnheiten sind individuell anzupassen und werden in einer speziellen Sprechstunde mit dem Patienten besprochen.

Nierentumor

Unter Nierenkrebs im engeren Sinne versteht man eine bösartige Erkrankung, die von dem Funktionsgewebe der Niere ausgeht. Risikofaktoren sind hohes Alter, Rauchen, chronische Niereninsuffizienz (Nierenfunktionseinschränkung), langjährige Analgetikatherapie (Schmerzmittel), Kontakt mit Trichlorethen, Cadmium- und Bleibelastung und angeborene Nierenerkrankungen (tuberöse Sklerose, Morbus Hippel-Lindau).

Symptome

Wie bei den meisten Tumorerkrankungen können Allgemeinsymptome wie Müdigkeit, Fieber und Gewichtsverlust auftreten. 70% der Nierentumoren werden zufällig im Rahmen von Allgemeinuntersuchungen mittels bildgebender Verfahren (Sonographie, Computertomographie usw.) entdeckt. Die klassischen Symptome wie Blut im Urin (Hämaturie), Flankenschmerzen und tastbarer Tumor in der Flanke findet man nur noch selten.

Therapie

Die Therapie der Wahl bei Vorliegen eines Nierenzellkarzinoms ist die chirurgische Entfernung des Tumors mit Erhalt der Restniere. Bei grösseren Tumoren wird die ganze Niere mit einem Teil des Harnleiters und dem sie umgebenden Fettgewebe chirurgisch entfernt. Diese Operationen werden sowohl mittels offener Operation (Flankenschnitt oder Bauchschnitt) als auch mittels moderner, minimal invasiver (Da-Vinci-Roboter) Operationstechniken durchgeführt.

Harnleitertumor

Unter Harnleitertumoren versteht man bösartige Tumore des Harnleiters und des Nierenbeckens. Es ist ein Tumor, der vom Übergangsgewebe (Urothel) in den ableitenden Harnwegen ausgeht.

Symptome

Häufigstes Merkmal sind Blutspuren im Urin (Mikrohämaturie), welche nur mittels Urintests erkennbar sind oder als sichtbares Blut im Urin (Makrohämaturie). Des Weiteren kann durch den Tumor der Urinabfluss gestört sein und es zeigt sich ein Harnaufstau mit Flankenschmerzen. Ergänzend zu bildgebenden Verfahren (Sonographie, Computertomographie) kann mittels Harnleiterspiegelung (endoskopische Inspektion des Harnleiters=Ureterorenoskopie) allenfalls eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen werden.

Therapie

Bei Karzinomen des Harnleiters ist eine totale Entfernung der Niere, des Harnleiters (radikale Ureteronephrektomie) inklusive der Harnleitermündungsstelle in der Harnblase (Blasenmanschette) nötig. Diese Operationen werden sowohl mittels offener Operation (Flankenschnitt oder Bauchschnitt) als auch mittels moderner, minimal invasiver (Da-Vinci-Roboter) Operationstechniken durchgeführt. Endoskopische, organerhaltende Verfahren (Resektion oder Laserbehandlung) können bei kleineren Befunden oder bei schweren Begleiterkrankungen angewendet werden.