Unsere Leistungen Hoden

Hodentumore

Hodenkrebs ist eine bösartige Erkrankung der Hoden mit einem gehäuften Auftreten zwischen dem 25. und 35. Lebensjahr sowie 40. und 50. Lebensjahr. Er macht ca. 1% der Krebserkrankungen bei Männern aus. In der Schweiz erkranken jährlich etwa 300 Männer an Hodenkrebs, was circa neun Neuerkrankungen je 100'000 Einwohner entspricht. Der Hoden gehört zu den männlichen Geschlechtsorganen. Er besteht aus dem Hoden selbst und dem Nebenhoden. Er ist für die Produktion der Spermien verantwortlich. Daneben wird im Hoden das männliche Hormon Testosteron gebildet. Sein mittleres Volumen beträgt 20–25ml und seine mittlere Grösse ca. 5cm.

Symptome

Häufigstes Leitsymptom ist die schmerzlose Hodenschwellung. Zudem tastet der Patient selbst meist schon kleinere oder grössere Verhärtungen des Hodens. Gelegentlich berichten Patienten auch über ein dumpfes Ziehen in der Leiste oder im Hodensack (Skrotum). Akute Hodenschmerzen sind bei einem Hodentumor selten zu finden (20–25%).

Diagnostik

Neben der körperlichen Untersuchung kommen bildgebende Verfahren (Sonographie, Computertomographie) zum Einsatz. Spezielle Blutuntersuchungen (Tumormarker) werden ebenfalls durchgeführt.

Therapie

Die Therapie des Hodentumor besteht in der operativen Freilegung über einen Schnitt in der Leiste der betroffenen Seite sowie der totalen Entfernung des Hodens und einem Teil des Samenstranges. Sollte es sich bei den Untersuchungen gezeigt haben, dass der Tumor evtl. schon Ableger (Metastasen) gebildet hat, stehen weitere Behandlungsoptionen zur Verfügung. Hierbei sind eine medikamentöse Therapie (Chemotherapie), eine Bestrahlung der Metastasen oder eine operative Entfernung möglich.

Hodentorsion

Eine Hodentorsion ist eine akute Verdrehung von Hoden und Nebenhoden mit Unterbrechung der Blutzirkulation. Eine Ursache kann beispielsweise eine unzureichende Verwachsung der Hodenhüllen sein. In diesen Fällen reicht schon eine falsche Bewegung, zum Beispiel beim Krabbeln oder beim Sitzen auf einem Fahrradsattel aus, um eine Verdrehung zu erreichen. Häufig tritt diese Erkrankung im Säuglings- oder Kindesalter auf. Sie kann jedoch auch bei jugendlichen und erwachsenen Männern vorkommen.

Symptome

Eine Hodentorsion führt meist zu plötzlich auftretenden, stärksten Schmerzen im Bereich des Hodens. In der Hälfte der Fälle treten diese Schmerzen in der Nacht auf. Gelegentlich macht sich aber auch nur ein schleichend ansteigender Schmerz bemerkbar, der häufig mit einer Nebenhodenentzündung verwechselt werden kann. Der Schmerz kann auch in Bauch und Leistengegend der betroffenen Seite ausstrahlen. Der Hodensack ist an der entsprechenden Seite meist gerötet und der Hoden angeschwollen. Oft bemerkt der Patient auch, dass der betroffene Hoden höher steht.

Therapie

Eine Hodentorsion ist immer ein urologischer Notfall, da die Hodenverdrehung schon nach vier bis sechs Stunden bleibende Schäden hervorrufen kann. Durch eine Operation kann man den Hoden in den meisten Fällen retten und fixieren um eine erneute Verdrehung zu verhindern. In seltenen Fällen muss der Hoden entfernt werden. Im Rahmen der Operation erfolgt auch die Fixierung des nicht betroffenen Hodens, um eine vermeintlich zu erwartende Verdrehung an diesem zu verhindern.

Entzündung von Hoden / Nebenhoden

Hoden

Eine Entzündung des Hodens wird als Orchitis bezeichnet. Dieser ist dabei stark druck- und berührungsempfindlich. Ursachen sind insbesondere aufsteigende bakterielle, aber in manchen Fällen auch virale Infektionen (z. B. Mumps­orchitis). Die Orchitis ist eine mögliche Ursache für Unfruchtbarkeit.

Symptome

Bei der Hodenentzündung schwillt der Hoden (zum Teil bereits binnen weniger Stunden) an und schmerzt. Das Skrotum kann dabei hochrot und glänzend werden. In vielen Fällen ist eine begleitende Harnwegsinfektion vorhanden.

Nebenhoden

Eine Entzündung des Nebenhodens wird als Epididymitis bezeichnet. Sie entsteht meist durch ein Aufsteigen einer Blasen- oder Prostataentzündung über den Samenstrang und kann einseitig oder beidseitig auftreten. Es wird zwischen zwei Typen der Krankheit unterschieden, der akuten und der chronischen Epididymitis.

Symptome

Die Symptome einer Nebenhodenentzündung sind langsam zunehmende Schmerzen im Bereich des Hodens, Rötung und Überwärmung des Hodens sowie eine Schwellung im und um den Hoden eventuell begleitet von Fieber und Schmerzen beim Wasser lösen. Zudem kann auch Blut im Urin und im Sperma gefunden werden. Ebenso kann das Ejakulat gelblich wirken als Zeichen der Eiterbeimengung. Mitunter können die Symptome mit einer Hodentorsion verwechselt werden.

Therapie

Bei der Entzündung von Hoden oder Nebenhoden kommen begleitend zu einer antibiotischen Therapie allgemeine Behandlungsmethoden, die zur Schmerzlinderung und zum positiven Verlauf des Heilprozesses beitragen, wie strikte Bettruhe, Kühlung (mit Eisumschlägen) und Hochlagern der Hoden, zum Einsatz.

Variokezele (Krampfadern im Bereich des Hoden)

Eine Krampfader im Bereich des Samenstranges und des Hodens wird als Varikozele oder Varicocele testis bezeichnet und ist eine Krampfadernbildung im Bereich des Venengeflechts im Samenstrang. Zu einem hohen Prozentsatz (75–90%) tritt die Varikozele linksseitig auf.

Symptome

Die Diagnose Krampfader im Bereich des Hodens ist oft eine Diagnose, die im Rahmen von Ganzkörperuntersuchungen (z.B. bei Musterungen) oder im Rahmen einer Kinderwunschsprechstunde gestellt wird. Oft findet man ziehende Schmerzen sowie das typische Bild eines Venengeflechtes in der Haut.

Therapie

Es gibt zahlreiche unterschiedliche operative Verfahren zur Therapie der Varikozele. Gemeinsam ist prinzipiell eine Unterbindung der Hodenvene. Die kann durch offen oder minimal-invasive Operationstechniken erfolgen. Eine alternative Möglichkeit dazu stellt die Verödung der Vene (Methode nach Tauber) dar.

Hydrozele (Wasserbruch)

Als Hydrozele oder Wasserbruch wird die Ansammlung von Flüssigkeit um den Hoden bezeichnet. Eine Hydrozele kann einseitig oder beidseits auftreten.

Symptome

Es zeigt sich eine Schwellung im Bereich des Hodensacks, welche nicht schmerzhaft ist. Bei extremer Schwellung kann eine Beschwerde im Alltag sein, dass es in der Hose eng wird.

Therapie

Die Therapie einer Hydrozele besteht in einer Operation, bei der über einen Schnitt im Bereich des Hodensacks die Umgebungshüllen des Wasserbruches sowie der Inhalt entfernt oder vernäht werden. Eine Punktion zeigt in der Regel keinen längerfristigen Erfolg.

Familienplanung

Bei einer vorliegenden Unfruchtbarkeit kann, nach Abklärung in einer Fertilitätssprechstunde, eine Spermiengewinnung zur künstlichen Befruchtung erfolgen. Dieser Eingriff wird ambulant durchgeführt.