Unsere Leistungen Bauchspeicheldrüse (Pankreas), Leber und Gallenblase

Die Bauchspeicheldrüse stellt Enzyme und Hormone für die Verdauung und den Stoffwechsel her. Die Leber ist das wichtigste Stoffwechselorgan und die grösste Verdauungsdrüse. Die Galle, die in der Gallenblase gelagert wird, dient der Fettverdauung.

Wir behandeln folgende Erkrankungen:

  • Jährlich erkranken in der Schweiz rund 1400 Personen an Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom), das entspricht in etwa drei Prozent aller Krebserkrankungen. Rund die Hälfte davon sind Frauen. Sechs von zehn Betroffenen sind zudem 70 Jahre oder älter.

    Ursachen
    Die Ursache für Bauspeicheldrüsenkrebs ist bislang nicht geklärt. Es gibt aber verschiedene Faktoren, die das Risiko für die Entstehung eines Pankreaskarzinoms erhöhen. Dazu gehören Rauchen, starkes Übergewicht, hoher Alkoholkonsum, Vorerkrankungen wie chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder Diabetes Typ 2. Auch familiäre Vorbelastungen wie Pankreaskrebs bei nahen Familienmitgliedern können das Risiko steigern. Eher selten sind genetische Störungen wie das FAMMM-Syndrom (familiäres atypisches multiples Muttermal- und Melanom-Syndrom) Ursache einer Erkrankung.

    Symptome
    Bauchspeicheldrüsenkrebs macht sich oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium bemerkbar. Dann leiden Betroffene häufig unter Schmerzen im Oberbauch oder Rücken, Appetitmangel, Gewichtsverlust, Übelkeit, Gelbsucht, hellem, schmierigem Stuhlgang sowie einer Störung der Insulinproduktion. Später können Verdauungsstörungen, Wasseransammlungen im Oberbauch, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse und eine gestörte Blutgerinnung hinzukommen.

    Behandlung
    Die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs hängt vom Krebsstadium, vom Allgemeinzustand des Patienten, von allfälligen Vorerkrankungen sowie von persönlichen Präferenzen des Erkrankten ab. Je nach Lage des Tumors ist in einem frühen Stadium eine operative Entfernung der Bauchspeicheldrüse möglich. In manchen Fällen ermöglicht eine vorgeschaltete Chemotherapie eine spätere Operation. Haben sich bereits Metastasen in anderen Organen gebildet, können vielfach nur noch die Beschwerden durch Chemotherapie, Bestrahlung oder eine Kombination beider Methoden gelindert und dadurch die Lebensqualität verbessert werden.

    Prognose
    Je früher der Bauchspeicheldrüsenkrebs entdeckt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Leider handelt es sich bei den meisten Pankreaskarzinomen um eine schnell wachsende Krebsart, die über das Blut rasch in andere Körperregionen übergehen kann. Insgesamt weist der Bauchspeicheldrüsenkrebs die niedrigste Überlebensrate aller Krebserkrankungen auf. Durch eine radikale Operation, unter Umständen auch durch die Entfernung der gesamten Bauchspeicheldrüse mit folgender Chemotherapie, konnte die Prognose in den letzten Jahren aber deutlich verbessert werden.

  • Plötzliche, starke Schmerzen im Oberbauch können auf eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) hindeuten. Die Pankreatitis kann allerdings auch chronisch verlaufen. Insgesamt leiden mehr Männer als Frauen unter der schmerzhaften Erkrankung, da Alkoholmissbrauch als häufigste Ursache für die Pankreatitis mehr Männer betrifft.

    Ursachen
    Eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung kann unter anderem durch Alkoholkonsum ausgelöst werden. Dabei kommt es nicht zwingend auf die Alkoholmenge an. Auch geringe Dosen können zu einer Entzündung führen. Die zweithäufigste Ursache ist eine Erkrankung der Gallenwege. Dabei kann ein Gallenstein gleichzeitig Gallen- wie auch Bauchspeicheldrüsengang verstopfen. Auslöser für Gallensteine können verschiedene Medikamente, aber auch Störungen im Fettstoffwechsel, eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen, Infektionen mit Viren, Bakterien oder Würmern, aber auch mechanische Hindernisse wie Tumore sein. Die genaue Ursache einer chronischen Pankreatitis ist noch nicht abschliessend geklärt. Vielfach können aber jahrelanger Alkohol- oder Zigarettenkonsum die Erkrankung begünstigen.

    Symptome
    Plötzliche, heftige Schmerzen im Oberbauch können ein Anzeichen für eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung sein. Auch ein aufgeblähter Bauch, Übelkeit und Erbrechen sind bei einer Pankreatitis sehr üblich. Bei einer akuten Episode können ausserdem Gesichtsrötung, Fieber, Schwäche, Wasseransammlung im Bauch und Lunge vorkommen. Ist zudem der Gallengang betroffen, kann dadurch eine Gelbsucht ausgelöst werden, wodurch sich der Urin dunkel verfärbt, der Stuhl entfärbt und Haut und Augen gelb erscheinen. Bei einer chronischen Pankreatitis leiden Betroffene dauerhaft oder schubweise unter Schmerzen, die häufig gürtelförmig bis in den Rücken ziehen. Fettige Speisen können zudem Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen auslösen.

    Behandlung
    Eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung muss im Krankenhaus behandelt werden. Durch die Verabreichung von Schmerzmitteln und Flüssigkeit über die Venen klingen die Beschwerden dann meistens ab. Manchmal ist aber auch eine operative oder interventionelle Therapie notwendig. Bei einer chronischen Pankreatitis ist der absolute und dauerhafte Verzicht auf Alkohol unumgänglich. Auch eine fett- und kohlenhydratarme Ernährung hilft dabei, die Symptome zu reduzieren. Eine Entfernung des Pankreaskopfes kann bei chronifizierter Bauchspeicheldrüsenentzündung mit persistierenden Schmerzen zudem sinnvoll sein.

    Prognose
    80 Prozent der Patienten mit einer akuten Pankreatitis erholen sich innerhalb von zwei Wochen wieder und tragen keine bleibenden Schäden davon. In 15 bis 20 Prozent der Fälle sterben Teile der Bauchspeicheldrüse ab, was wiederum ein langes Therapieverfahren zur Folge hat. Bei einer chronischen Pankreatitis hängt der Verlauf vor allem davon ab, wie konsequent auf Alkohol verzichtet wird. Während die chronische Pankreatitis an sich nicht lebensbedrohlich ist, kann eine langandauernde Bauchspeicheldrüsenentzündung gefährliche Erkrankungen wie Pankreaskrebs begünstigen.

  • Beim Leberkrebs handelt es sich um eine bösartige Erkrankung der Zellen in der Leber. In der Schweiz erkranken jährlich rund 850 Menschen neu an Leberkrebs, was zwei Prozent aller registrierten Krebsarten ausmacht. Männer sind knapp dreimal häufiger betroffen als Frauen. Rund 40 Prozent der Patienten sind bei der Diagnose zudem zwischen 50 und 69 Jahre alt, die Hälfte der Patienten ist 70 Jahre oder älter.

    Ursachen
    Während es zwar eine grosse Anzahl Risikofaktoren für primären Leberkrebs gibt, bedeutet es nicht, dass diese zwingend zu einer Erkrankung führen müssen. Hinzu kommt, dass die Ursachen und die Risikofaktoren wesentlich von den verschiedenen Arten des Leberkrebses abhängen. Leberzellkrebs entsteht vielfach über eine Leberzirrhose. Die Hauptursachen dafür liegen in einer chronischen Leberentzündung wie Hepatitis B oder C, in chronischem Alkoholkonsum sowie einer Fettleber, die etwa infolge von starkem Übergewicht oder von Diabetes Typ 2 entsteht. Auch Giftstoffe wie Aflatoxine oder Schimmelpilzgift können Leberkrebs auslösen. Eine angeborene Eisenspeicherkrankheit erhöht das Risiko auf einen Leberzellkrebs ebenfalls.

    Symptome
    Leberkrebs verursacht häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium Beschwerden. Dann leiden Betroffene vielfach unter Druckschmerzen im Oberbauch, tastbaren Schwellungen unter dem rechten Rippenbogen, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder erhöhter Temperatur, Schwäche, ungewollter Gewichtsabnahme sowie einer zunehmenden Gelbfärbung der Haut.

    Behandlung
    Die Behandlung hängt wesentlich vom Stadium der Krebserkrankung sowie vom Alter und vom Allgemeinzustand des Patienten ab. In manchen Fällen kann die operative Entfernung des erkrankten Leberteils beziehungsweise der gesamten Leber durch eine Transplantation helfen. Weil Leberkrebs aber vielfach zu spät diagnostiziert wird, kommen zur Überbrückung bis zu einer Lebertransplantation vielfach örtliche Massnahmen zur Anwendung.

    Prognose
    Je früher man den Leberkrebs erkennt, desto besser sind die Heilungschancen. Ist eine Operation bei primärem Leberkrebs möglich, beträgt die Lebenserwartung bei jedem zweiten Patienten mehr als fünf Jahre.

  • Leberzysten und Hämangiome sind gutartige Lebertumore. Leberzysten sind unterschiedlich grosse, mit Flüssigkeit gefüllte Blasen in oder auf der Leber. Hämangiome sind gutartige Gefässgeschwulste. Meistens sind Leberzysten harmlos und verursachen keine Beschwerden. Tun sie das doch, kann eine einfache Operation helfen. Bis zu 20 Prozent der Bevölkerung erkranken irgendwann an einer Leberzyste. 60 bis 80 Prozent der Betroffenen sind zwischen 30 und 50 Jahre alt. Frauen erkranken zudem etwa dreimal so oft am Hämangiom wie Männer.

    Ursaschen
    Neben der erblichen Veranlagung beziehungsweise angeborenen Leberzysten können Leberzysten auch durch Unfälle oder Gewalteinwirkung entstehen, bei der Blutungen in der Leber übrig bleiben. Weibliche Geschlechtshormone (Östrogene, Gestagene) scheinen die Entstehung von Leberzysten ebenfalls zu begünstigen, zumal es in der Schwangerschaft und bei Einnahme hormoneller Verhütungsmittel vielfach zur Vergrösserung von Leberzysten kommt.

    Symptome
    Vielfach verursachen Leberzysten keinerlei Symptome oder Beschwerden, weshalb es häufig Jahre dauert, bis die Erkrankung überhaupt erkannt wird. Sehr selten kommt es durch eine Leberzyste zu Gelbsucht, Schmerzen im Oberbauch, Verdauungsproblemen oder Appetitlosigkeit. Auch ein anhaltendes Völlegefühl und starker Heisshunger können Hinweise auf eine Leberzyste geben.

    Behandlung 
    Solange Leberzysten keine Beschwerden verursachen, müssen sie in der Regel nicht behandelt werden. Es reicht eine regelmässige Kontrolle, um die Entwicklung der Leberzyste zu überprüfen. Wird die Zyste grösser, kann mit einer minimalinvasiven Operation das Dach der Zyste entfernt und die Flüssigkeit abgesaugt werden.

    Prognose 
    Patienten können in der Regel schon zwei Tage nach dem Eingriff das Spital verlassen und sind nach weiteren zwei Wochen beschwerdefrei.

  • Gallenblasenkrebs (Gallenblasenkarzinom) umschreibt eine bösartige Geschwulst in der Gallenblase. In der Schweiz erkranken etwa 340 Personen jährlich an Krebs der Gallenblase oder der Gallen-gänge. Etwas mehr als die Hälfte von ihnen sind Frauen. Gallenblasenkrebs kommt fast ausschliesslich in höherem Alter vor: Zwei Drittel aller Patientinnen und Patienten sind zum Zeitpunkt der Diagnose 70 Jahre oder älter.

    Ursachen
    Die Ursache von Gallenblasenkrebs ist bisher ungeklärt. Als Risikofaktoren gelten jedoch Gallen-steine oder Gallenblasenentzündungen, Entzündung der Gallengänge, Polypen in der Gallenbla-se, Parasiten in den Gallenwegen, Rauchen, Chemikalien (Nitrosamine) und Übergewicht.

    Symptome
    Ein Gallenblasenkarzinom verursacht vielfach erst Beschwerden, wenn der Tumor den Abfluss der Galle in den Dünndarm behindert. Dadurch treten unter anderem Symptome auf wie Gelbfär-bung der Haut und der Augen, Verdunklung des Urins, Aufhellung des Stuhlgangs sowie Juckreiz. Manche Betroffene leiden auch unter Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen.

    Behandlung
    Ausschlaggebend für die Behandlung von Gallenblasenkrebs sind vor allem die Grösse und die Art des Tumors sowie das Erkrankungsstadium. Ist der Tumor noch nicht weit ausgebreitet, kann er zusammen mit Teilen der Leber operativ entfernt werden. Eine vorgängige Strahlen- oder Che-motherapie kann dabei helfen, den Tumor so weit zu verkleinern, dass ein Eingriff auch in einem späteren Krankheitsstadium noch möglich ist. In vielen Fällen ist allerdings nur noch die Linderung der Symptome durch palliative Methoden möglich.

    Prognose
    Bei einer frühzeitigen Erkennung der Krebserkrankung stehen die Heilungschancen gut. Ansonsten greift der Gallenblasen- wie auch der Gallengangtumor meistens schnell auf umliegende Organe über. Metastasen der umliegenden und hauptschlagadernahen Lymphknoten folgen. Da Be-schwerden in der Regel erst auftreten, wenn der Tumor schon Metastasen gebildet hat, sind die Prognosen eher ungünstig.