Kinderspital Ratgeber

Medizinische Informationen

Hier finden Sie nützliche Informationen über die Gesundheit Ihres Kindes

  • Insektenstiche durch Mücken, Bienen und Wespen (seltener durch Hummeln und Hornissen) sind etwas Häufiges und verlaufen meist problemlos. Es tritt eine kleine Rötung und Schwellung im Bereiche der Einstichstelle auf, die allenfalls mit einer juckreiz- stillenden Salbe (Fenistil, Parapic, Euceta) behandelt werden kann. Eine weitere Therapie ist in der Regel nicht nötig

    Allergien

    Ca. 3% der Menschen reagieren auf Insektenstiche allergisch, dies vor allem bei Bienen- und Wespenstichen. (Bei Mückenstichen sind allergische Allgemeinreaktionen extrem selten.)

    Schwere Lokalreaktion

    Schwellung und Rötung der Einstichstelle grösser als die Handfläche des Patienten. Evtl. Ausdehnung auf den ganzen Arm/das ganze Bein und Schwellung der Lymphknoten. Dies kann sehr schmerzhaft sein und über mehrere Tage bleiben. Lebensbedrohlich kann eine solche Lokalreaktion bei einem Stich in den Mund sein, wenn beispielsweise eine Biene/ Wespe auf einer Glace oder einer Getränkeflasche sitzt.

    Allergische Allgemeinreaktionen

    Treten meist wenige Minuten nach dem Stich auf. Sie reichen von Hautreaktionen wie Rötung, Juckreiz und Nesselfieber (Hautveränderung wie bei Kontakt mit Brennnesseln) über Augen- und Lippenschwellungen, Übelkeit bis hin zu Atemnot, Schwindel und Kreislaufschock. Meist zeigt sich eine erstmalig aufgetretene Allergie mit einer Lokalreaktion oder mit leichten allgemeinen Symptomen.

    Therapie einer Insektenstichallergie

    Die Soforttherapie bei einer allergischen Reaktion besteht aus Gabe von verschiedenen Medikamenten: 

    • ein raschwirksames Antihistaminikum (Fenistil, Xyzal, Semprex...) ein Cortison (Betnesol, Prednison, Spiricort...) 
    • bei lebensbedrohlicher Situation: Adrenalinspritze die vom Patienten oder dessen Angehörigen selber verabreicht werden kann (Epi-Pen)

    Ein bekannter Allergiker bekommt vom Arzt ein Notfallset mit den obengenannten Medikamenten, das er immer auf sich tragen muss.

    Bei einer Insektenstichallergie besteht die Möglichkeit eine Desensibilisierungstherapie durchzuführen (bei Kindern ab ca. 6 Jahren), welche sehr wirksam ist. Genauere Auskunft darüber kann Ihnen Ihr Kinderarzt oder ein Spezialist für Allergien geben. Insektenstiche, 23.01.2023 Seite 2 / 2

    Infektion

    Durch Aufkratzen eines Insektenstiches können Bakterien in die so entstandene Wunde gelangen und eine Infektion hervorrufen. Wenn ein Insektenstich nach zwei bis drei Tagen plötzlich wieder vermehrt gerötet, geschwollen und schmerzhaft wird und insbesondere, wenn von diesem Ort ein roter Strich in Herzrichtung zieht, muss ein Arzt aufgesucht werden.

    Insektenstich – was tun?

    Falls das Kind keine bekannte Allergie gegen Insektenstiche hat

    Einstichstelle mit juckreizstillen- der Creme behandeln und beobachten. Bienenstachel entfernen (Achtung: Mit dem Nagel Stachel tief fassen, Giftsack nicht auspressen!) Bei Zunahme der Rötung und Schwellung auf mehr als die Grösse der Handfläche des Patienten Arzt aufsuchen. Bei Stich in den Mund unverzüglich einen Arzt aufsuchen (allenfalls Ambulanz 144 rufen).

    Kostenpflichtiges Beratungstelefon von Medgate Kids Line: 0900 000 480 (CHF 3.23 / Min.), Prepaid 0900 000 490 (CHF 3.23 / Min.).

    Bei bekannter Allergie 

    • Sofortiges Verabreichen der Notfalltabletten. Bei Allgemeinreaktionen (Gesichtsschwellung, Schluckbeschwerden, Atemnot, Schwindel) Adrenalinspritze verabreichen. Anschliessend sofort den nächsten Arzt aufsuchen (allenfalls Ambulanz 144 rufen). 
    • Bei Zunahme der Rötung, Schwellung und Schmerzen nach zwei bis drei Tagen oder wenn ein roter Strich vom Ort des Stiches in Herzrichtung zieht muss ein Arzt aufgesucht werden.

    Achtung: Bei Säuglingen ist mit Anti-Mückensprays sehr grosse Vorsicht geboten!

    • Insbesondere bei Allergikern ist der Schutz vor weiteren Stichen sehr wichtig: 
    • Entfernen Sie Wespen/Bienen mit ruhigen Bewegungen 
    • nicht barfuss gehen (Bienen lieben Klee, viele Wespen haben die Nester im Boden) 
    • nie direkt aus Flaschen oder Getränkedosen trinken 
    • Nahrungsmittel(-abfälle) immer verschlossen halten

    Ein Moskitonetz ist auch in der Schweiz ein guter Schutz vor Mückenstichen.

    Durch juckreizstillende Mittel (Fenistil, Parapic, Euceta, ...) soll ein Kratzen an Stichen möglichst verhindert werden.

    Bei Unsicherheiten oder Fragen erhalten Sie jederzeit Auskunft über das Beratungstelefon
    Kostenpflichtiges Beratungstelefon von Medgate: 0900 000 480 (CHF 3.23 / Min.), Prepaid 0900 000 490 (CHF 3.23 / Min.).

  • Verhaltensregeln

    1. Wenn eine Biene oder Wespe Sie umschwirrt, schlagen Sie nicht danach, gehen Sie ruhig ein paar Schritte weiter, keine Panik!

    2. Halten Sie Distanz von blühenden Blumen oder überreifem, zu Boden gefallenem Obst.

    3. Seien Sie vorsichtig bei Arbeiten im Garten: Bedecken Sie möglichst viel von Ihrem Körper (Hut, Handschuhe, Bluse mit langen Ärmeln, lange Hose).

    4. Meiden Sie Parfums, Haarsprays, stark parfümierte Sonnencremes, Haarshampoos mit Geruchsessenzen.

    5. Meiden Sie weite, fliegende Kleider, schwarze Stoffe und farbige Blumenmuster! Besser sind weisse, grüne, hellbraune Stoffe.

    6. Beim Essen im Freien: Keine Süssigkeiten oder Fleisch (oder deren Reste) offen liegen lassen.

    7. Wenn Sie im Freien turnen oder spielen, denken Sie daran: Der Schweiss zieht viele stechende Insekten an!

    8. Gehen Sie nie barfuss: Bienen lieben Klee, und viele Wespen leben im Boden.

    9. Halten Sie den Abfall im und ums Haus stets gut verschlossen.

    10. Meiden Sie Orte, an denen Tiere (z.B. Hunde) gefüttert werden: Die Futterreste ziehen Bienen und Wespen an.

    11. Halten Sie die Fenster in Ihrem Schlafzimmer tagsüber verschlossen.

    12. Alarmieren Sie Imker oder die Feuerwehr beim Auftreten eines Bienenschwarms in Ihrer Umgebung. Wespennester werden auf Anfrage von der Feuerwehr entfernt.

    13. Tragen Sie Ihr Notfallset immer auf sich.

    Verhaltensregeln bei erneutem Insektenstich

    1. Bei Bienenstichen den Stachel unverzüglich entfernen, schnell und vorsichtig mit den Fingernägeln - oder besser mit einer schmalen Pinzette -, ohne die Giftblase auszudrücken.

    2. Bei Stichen an Arm oder Bein: Sofort Staubinde oder Hilfsmittel (Gürtel, Strumpf, Schlips) oberhalb der Einstichstelle anlegen und mittelmässig anziehen.

    3. Medikamente aus Notfallset in Reihenfolge und Menge gemäss Anordnung Ihres Arztes einnehmen.

    4. Sollten trotzdem systemische Beschwerden auftreten (Atemnot, Engegefühl im Hals, Schwitzen, Übelkeit, Schwäche) sofort zu einem Arzt gehen bzw. sich in ein Krankenhaus bringen lassen.

  • Schutz vor Zeckenstichen

    • Geschlossene und helle Kleidung tragen. (langarmiges T-Shirt, lange Hosen, feste Schuhe)
    • Nach jedem Aufenthalt in der Natur die Haut nach Zecken absuchen. Folgende Körperstellen mögen Zecken besonders gern: Kniekehle, Leistenbeuge, Achselhöhle, Haaransatz,behaarter Kopf.
    • Die korrekte Anwendung von „Mückensprays“ kann einen wirksamen Schutz bieten. (z.B Anti-brumm forte® / Exopic kids®)

    Wie werden Zecken entfernt?

    • Sofort mit einer Pinzette oder Zeckenzange entfernen. Die Zecke so nahe wie möglich an der Haut greifen und herausziehen. Einstichstelle danach desinfizieren.
    • Falls Körperteile der Zecke in der Haut verbleiben, können diese belassen werden, sie werden von der Haut herausgearbeitet.
    • Zecke NIE mit Öl oder anderen Substanzen behandeln!

    Nachbehandlung

    • Stichdatum und Körperstelle im Gesundheitsbuch oder in der Agenda notieren.Die Einstichstelle sechs Wochen beobachten.Tritt eine ringförmige Rötung auf, die sich ausbreitet, muss Ihr Arzt informiert werden.
    • Treten in den ersten 14 Tagen nach dem Stich grippeähnliche Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen oder Fieber auf, informieren Sie Ihren Arzt.
  • Was ist ein Fieberkrampf? 

    • Fieberkrämpfe sind Krampfanfälle 
    • Ein Fieberkrampf ist keine Epilepsie! 
    • Das Risiko einer späteren Epilepsie ist gering

    Wie häufig sind Fieberkrämpfe? 

    • 2 – 5% der Kinder sind in Europa betroffen 
    • Betroffen sind Kinder zwischen dem 7. Lebensmonat und dem 5. Lebensjahr

    Wie äussert sich ein Fieberkrampf? 

    • Ein Fieberkrampf kann bei Fieberanstieg jederzeit plötzlich auftreten. 

    • Beginn häufig mit plötzlichem Bewusstseinsverlust, gefolgt von Zuckungen am ganzen Körper, die Augen können offen und auch nach oben verdreht sein. Das Gesicht kann sich blau, rot oder blass verfärben. 90% der Fieberkrämpfe enden alleine innerhalb von Minuten. Nach einem Anfall sind die Kinder meist schläfrig.

    Was muss ich bei einem Fieberkrampf tun? 

    • Ruhe bewahren. Es sieht nicht so aus, aber ein Fieberkrampf ist harmlos.

    • Achten Sie auf die Sicherheit Ihres Kindes, entfernen Sie Gegenstände, an denen es sich verletzen könnte. 

    • chauen Sie auf die Uhr, um die Dauer des Anfalls abschätzen zu können. 

    • Dauert der Anfall länger als 5 Minuten, geben Sie die Diazepam Rectiole in den After. 

    • Stoppt der Anfall nach der Diazepamgabe nach weiteren 10 Minuten nicht, rufen Sie den Notarzt (TEL:144).

    Nach einem Fieberkrampf sollten Sie auf jeden Fall immer Kontakt mit Ihrem Kinder / Hausarzt aufnehmen.

    Auf keinen Fall sollten Sie Ihr Kind schütteln, versuchen den Mund zu öffnen, Gegenstände zwischen die Zähne schieben, Mund zu Mund beatmen oder mit Wasser bespritzen

  • Was ist ein Pseudokrupp?

    Der Pseudokrupp ist eine Virusinfektion des Kehlkopfes (Larynx) und der Luftröhre (Trachea). Medizinisch wird diese Infektion deshalb auch „Laryngotracheitis“ genannt. Verschiedene Viren können einen Pseudokrupp auslösen, in der Regel ist es das sogenannte Parainfluenza-Virus.

    Die Viren bewirken eine entzündliche Schleimhautschwellung der Luftröhre, was zu einer Verengung der Atemwege führt. Die Infektion kommt vor allem bei Kindern im Alter von 6 Monaten bis 3 Jahren vor. Manchmal sind auch noch jüngere oder ältere Kinder davon betroffen.

    Was sind die Zeichen eines Pseudokrupps?

    Frühe Zeichen eines Pseudokrupps sind sehr ähnlich wie bei einer gewöhnlichen Erkältung: Fieber, laufende Nase, Halsschmerzen und verminderter Appetit. Typische Zeichen sind ein rauher, bellender Husten (der oft als erstes Symptom auftritt), Heiserkeit und ein rauhes Atemgeräusch beim Einatmen - medizinisch „Stridor“ genannt. Dieses Atemgeräusch ist oft kombiniert mit Einziehungen zwischen den Rippen und oberhalb des Brustbeines. Diese Zeichen treten typischerweise in der Nacht, nach dem Einschlafen auf. Manchmal sieht dieses Ringen nach Luft sehr dramatisch aus, ist aber sehr selten lebensbedrohlich. Die Symptome sind in der Regel in der ersten Nacht am schlimmsten.

    Was kann man zu Hause machen?

    Das Wichtigste ist, selbst die Ruhe zu bewahren und zu versuchen, das Kind zu beruhigen. Nehmen Sie das Kind auf den Arm bzw. auf den Schoss. Gehen Sie mit dem Kind auf den Balkon an die kalte Luft oder ins Badezimmer, wo Sie mit laufendem heissen Wasser (z.B. in der Badewanne) Wasserdampf erzeugen. Dies beruhigt die Kinder. Lassen Sie aber Ihr Kind nie alleine im Badezimmer mit laufendem heissen Wasser, da es sich sonst verbrühen kann. Es ist ausserdem wichtig, dem Kind genügend zu Trinken geben. Wenn dies nicht hilft und das Kind weiterhin einen deutlichen Stridor hat, sollten Sie telephonisch Kontakt mit einem

    Arzt aufnehmen. Dieser wird entscheiden, welche weiteren Schritte zu treffen sind bzw. Ihr Kind direkt ins Spital einweisen. Ein Kind mit einem Stridor in Ruhe, das heisst wenn das Kind schläft oder ruhig sitzt, sollte unbedingt von einem Arzt gesehen werden.

    Ein Antibiotikum hilft beim Pseudokrupp nicht, da es sich um eine  Viruserkrankung handelt. Fiebersenkende Mittel können bei Halsschmerzen und Fieber nützlich sein.

    Was geschieht im Spital?

    In der Notfallstation des Spitals wird Ihr Kind von einem Arzt beurteilt und vom Pflegepersonal gut überwacht. Kinder mit einem deutlichem Stridor erhalten ein abschwellendes, antientzündliches Medikament (in der Regel Kortison). Meistens ist eine Dosis ausreichend. Bei leichten Fällen bzw. schneller Verbesserung kann ein Pseudokrupp auch mbulant behandelt werden.

    Bei schweren Atemwegsverengungen ist eine zusätzliche Feuchtinhalation mit Adrenalin notwendig. Dieses Medikament bringt die stark entzündete Schleimhaut schnell zum Abschwellen. Zur Beobachtung muss Ihr Kind dann aber mehrere Stunden im Spital bleiben. Dazu wird Ihr Kind eventuell von der Notfallstation auf die Abteilung verlegt. Aufgrund der Ansteckungsgefahr für andere Kinder (durch wiederholtes Husten) sollte Ihr Kind das Spitalzimmer nicht verlassen. Möglicherweise wird Ihr Kind auch zusammen mit einem anderen Kind das Zimmer teilen, wobei immer darauf geachtet wird, dass Kinder mit ähnlichen Infektionen im gleichen Zimmer sind.

    Bei sehr schwerem Verlauf müssen die Adrenalin-Inhalationen im Spital wiederholt werden. In sehr seltenen Fällen kommt es auch damit nicht zu einer Verbesserung der Atmung. Möglicherweise wird dann Ihr Kind auf die Intensivstation verlegt, wo es intensiv überwacht und falls notwendig mit einem Atemschlauch intubiert werden kann. Es kann mehrere Tage dauern bis die akute Infektion und die Verengung in der Luftröhre soweit abgeklungen ist, dass der Atemschlauch wieder enfernt werden kann. 

    Was passiert nach dem Spitalaufenthalt?

    Husten und Erkältungssymptome dauern oft noch weitere 7-10 Tage. Während dieser Zeit kann Ihr Kind noch für andere Kinder ansteckend sein. Möglicherweise hat Ihr Kind noch einen schlechten Appetit als Folge der Virusinfektion. Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass Ihr Kind genügend trinkt. Der Appetit wird sich nach einigen Tagen wieder normalisieren.

    Wenn das Kind weiterhin Fieber oder Halsschmerzen hat, kann ein fiebersenkendes Mittel wie Paracetamol (z.B. Panadol®, Acetalgin®, Benu-ron®) nützlich sein. Hustenmittel helfen nicht und werden deshalb nicht empfohlen. Achten Sie auf eine konsequente rauchfreie Umgebung in Ihrer Wohnung, da der Zigarettenrauch ein zusätzlicher schädlicher Reizfaktor für die Schleimhäute ist.

    Wenn bei Ihrem Kind nach der Spitalentlassung erneut ein lauter Stridor in Ruhe (d.h. wenn das Kind schläft oder ruhig sitzt) auftritt, sollten Sie unbedingt wieder mit Ihrem Arzt Kontakt aufnehmen oder - nach telefonischer Kontakt-aufnahme  -  direkt das Spital aufsuchen.

    Pseudokrupp-Episoden können - normalerweise im Rahmen eines Luftweginfektes - mehrfach auftreten. Eine Abklärung bei einem Kinder-lungen-Spezialisten ist nur notwendig, wenn keine Besserung auf die übliche Therapie eintritt, zusätzliche Symptome (anhaltende Heiserkeit, Blauverfärbung der Lippen, Atemstillstand usw.) vorkommen oder die Episoden vor dem Alter von 6 Monaten bzw. nach 5 Jahren auftreten.

    Wenn Sie Fragen zur Elterninformation haben, wenden Sie sich bitte an Ihren betreuenden Arzt.

  • Was ist das, wie äussert es sich?

    Eine Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis) zählt zu den häufigsten Erkrankungen im Kindesalter. Die typischen Erreger sind Viren, verantwortlich für mehr als 3 von 4 Fällen bei Säuglingen und Kleinkindern.

    Säuglinge und Kinder verlieren bei der akuten Magen-Darm-Entzündung oft den Appetit. Sie sind quengelig, manchmal schwach und müde. Die Stuhlgänge sing häufiger und weicher / dünnflüssiger als gewohnt. Der Durchfall kann auch zusammen mit Erbrechen und Fieber sehr plötzlich auftreten. Viele Kinder leiden unter Bauchschmerzen.

    Die Dauer der Erkrankung beträgt gewöhnlich 3 - 5 Tage.

    Viele Säuglinge und Kinder bekommen, bedingt durch häufiges Stuhlen, ein wundes Gesäss. Wir empfehlen zum Säubern nur Wasser, allenfalls eine milde Waschlotion.

    Was tun?

    Das Ziel der Behandlung einer Magen-Darm-Entzündung ist vor allem das Wiederauffüllen des Körpers mit Flüssigkeit. Geben Sie Ihrem Kind schluckweise bzw. nach Verträglichkeit Wasser, Tee oder am besten orale Rehydratationslösung zu trinken. Sie müssen dies sehr häufig anbieten, z.B. alle 15 Minuten, evtl. über Stunden, damit ihr Kind auf eine ausreichende Flüssigkeitsmenge kommt. Ihr Kind sollte schon bei leichtem Flüssigkeitsmangel etwa das 1 ½ -fache der gewohnten Menge trinken. Bei mittlerem Flüssigkeitsmangel in etwa das 2-fache der gewohnten Menge.

    Die Kinder sollten spätestens 4 – 6 Stunden nach Beginn der Rehydrierung ihre gewohnte, verträgliche Nahrung erhalten.

    Gestillten Säuglingen soll zwischen den Stillmahlzeiten zusätzlich Flüssigkeit in Form von oraler Rehydratationslösung aus der Apotheke angeboten werden. Ein Umstellen auf eine Spezialnahrung ist nicht sinnvoll.

    Flaschenernährte Säuglinge erhalten ihre gewohnte unverdünnte Säuglingsmilchnahrung. Ein Umstellen auf eine spezielle Nahrung (so genannte „Heilnahrungen“) ist nicht sinnvoll. Zusätzliche orale Rehydratationslösung aus der Apotheke sollte verabreicht werden.

    Kleinkinder erhalten ebenfalls zusätzliche orale Rehydratationslösung aus der Apotheke. Sie können sehr rasch ihre gewohnte altersangemessene Kost erhalten wie zum Beispiel Brot, Nudeln-, Kartoffel- oder Reisgerichte, Hafer- oder Griessbrei, Salzstangen, Suppen.

    Säfte mit hohem Fruktoseanteil (z. B. Apfelsaft, Birnensaft) werden anfangs besser vermieden.

    Wie Ansteckung vermeiden?

    Solange der Stuhl noch nicht geformt ist, sollte Ihr Kind nicht in die Spielgruppe, Kindergarten und oder zur Schule gehen und auch keine Besuche bekommen.

    Achten Sie zu Hause auf gute Hygiene. Waschen Sie sich jedes Mal gründlich die Hände mit Seife, nachdem Sie Ihr Kind gewickelt haben, Sie ihm auf der Toilette behilflich waren oder Sie mit Erbrochenem in Kontakt gekommen sind.

  • Was ist eine Mittelohrentzündung?

    Als Mittelohr wird der Raum hinter dem Trommelfell bezeichnet. Er hat eine schmale Verbindung zum Rachenraum.

    Bei einer Entzündung füllt sich dieser Raum mit Flüssigkeit und verursacht durch die Spannung und Entzündung des Trommelfells Schmerzen. In seltenen Fällen kann durch die grosse Spannung das Trommelfell platzen und Eiter aus dem Ohr herausfliessen.

    Durch den Blick mit einem speziellen Instrument (Otoskop) kann der Arzt eine Rötung oder Vorwölbung des Trommelfells von aussen sehen und so eine Mittelohrentzündung feststellen.

    Was sind die Ursachen einer Mittelohrentzündung?

    Eine Mittelohrentzündung wird durch Viren oder Bakterien verursacht. Häufig hat das Kind gleichzeitig eine Erkältung mit Schnupfen.

    Wie äussert sich eine Mittelohrentzündung?

    Ältere Kinder klagen über Ohrenschmerzen. Kleinere Kinder sind weinerlich und greifen sich vermehrt ans Ohr. Gleichzeitig können Fieber, Durchfall oder Erbrechen auftreten. Das Austreten von Eiter aus dem Ohr ist ein Zeichen dafür, dass im Trommelfell ein Loch entstanden ist. Der Schmerz lässt in diesem Fall häufig nach.

    Wie wird eine Mittelohrentzündung behandelt?

    Da eine Mittelohrentzündung in den meisten Fällen spontan heilt, genügt in der Regel vorerst eine gute Schmerzbehandlung durchzuführen (mit Paracetamol (Dafalgan, Panadol, ben-u-ron...) oder Voltaren, Algifor, Ponstan etc). Zusätzlich können abschwellende Nasentropfen verabreicht werden. In einer zweiten ärztlichen Kontrolle muss dann entschieden werden, ob Antibiotika nötig sind. Diese Kontrolle findet in der Regel nach 1-3 Tagen statt (je jünger das Kind desto früher). Bei einem geplatzten Trommelfell mit Eiteraustritt muss direkt mit einer Antibiotikabehandlung begonnen werden.

    Was sind die Gefahren einer Mittelohrentzündung?

    Es handelt sich bei der Mittelohrentzündung in der Regel um eine gut behandelbare Krankheit. Ein geplatztes Trommelfell heilt im Normalfall problemlos. 
    Selten können jedoch auch ernsthafte Komplikationen, wie eine Knochenentzündung oder eine Hirnhautentzündung auftreten. Es ist daher sehr wichtig, die vom Arzt verordnete Therapie konsequent durchzuführen! Nach einer Mittelohrentzündung kann noch über längere Zeit Flüssigkeit im Mittelohr bleiben. Dadurch hören die Kinder schlechter. Bei Verbleib dieser Flüssigkeit im Mittelohr, spricht man von einem chronischen Tubenmittelohrkatarrh. Falls Ihr Kind nach 6-8 Wochen immer noch schlecht zu hören scheint oder reizbar ist, suchen Sie Ihren Kinderarzt auf.

    Anmerkung: Immer wiederkehrende Mittelohrentzündungen sind in der Regel kein Grund, die Mandeln zu operieren.

    Ohrenschmerzen, was tun?

    Wenn Ihr Kind über Ohrenschmerzen klagt, empfiehlt es sich ein Schmerzmittel zu verabreichen (siehe oben). Ein Arztbesuch ist sinnvoll, jedoch nicht notfallmässig nötig, ausser bei:

    • unstillbaren Schmerzen
    • schlechtem Zustand des Kindes trotz Schmerzmittel
    • ständigem Erbrechen
    • Kopfschmerzen trotz Schmerzmittel

    Bei Unsicherheiten oder Fragen erhalten Sie jederzeit Auskunft über das Beratungstelefon:

    Medgate Kids Line (in Zusammenarbeit mit dem KSA, Kinderspital Aarau)  Telefon: 0900 000 480 (CHF 3.23/Min.)  Prepaid: 0900 000 490 (CHF 3.23/Min.)

  • «Windpocken» sind eine ansteckende Kinderkrankheit, die durch den Erstkontakt mit Varizella-Zoster-Viren verursacht werden. Übertragen werden diese Viren durch direkten Kontakt mit Personen, die zurzeit an Windpocken erkrankt sind.

    Symptome

    10-21 Tage nach Ansteckung entwickeln die Kinder einen typischen Ausschlag und eventuell Fieber. Der Ausschlag breitet sich innerhalb Stunden auf den ganzen Körper aus. Auch die Schleimhäute (Mund, Genitale) können befallen sein, selten sind auch die Augen betroffen. Es bilden sich zuerst rote Flecken, die wenig später zu Knötchen werden. Im Zentrum der Knötchen entstehen rasch Bläschen, die aufplatzen und schliesslich verkrusten. Alle Formen können gleichzeitig vorkommen.

    Therapie

    Die Behandlung der Windpocken beschränkt sich auf Linderung des Juckreizes sowie allenfalls auf Senkung des Fiebers. Dazu können folgende Medikamente eingesetzt werden: 

    • Tropfen gegen Juckreiz zum Einnehmen (Antihistaminika z. B. Dimetindenmaleat) 
    • Juckreiz stillende Substanz zum Bepinseln des Ausschlages (Antipruriginosa) 
    • Fiebersenkung mit Zäpfchen oder Sirup (Antipyretika z.B. Paracetamol)

    Komplikationen

    Die Krankheit verläuft bei Kindern meist günstig. Selten können folgende Komplikationen auftreten: 

    • Bakterielle Hautinfektion (gelbe/ eitrige Kruste mit ausgedehnter Hautrötung um die Kruste herum) 
    • Mittelohrenentzündung, Lungenentzündung 
    • Entzündung des Gehirns (Bewegungsstörung oder Koordinationsstörung am Ende der Erkrankung oder danach)

    Windpocken können für Personen mit einer Immunschwäche gefährlich sein und sehr schwer verlaufen

    Vorbeugung

    Windpocken im Erwachsenenalter sind selten, verlaufen oft schwerer und mit deutlich mehr Komplikationen. Deshalb sollen Jugendliche (und Erwachsene), die bisher noch nicht an Windpocken erkrankt sind, geimpft werden. Gewisse Kinder, z.B. solche mit einer Immunschwäche, Leukämie oder Neurodermitis, haben ein höheres Risiko für schwer oder komplikationsreich verlaufende Windpocken. Diese Kinder und ihre Familien sollten sich von ihrem Kinder- oder Hausarzt beraten lassen und falls möglich zum Schutz vor einer solchen Erkrankung rechtzeitig impfen lassen.

    Wann sollten Sie sich bei einem Arzt melden?

    Bei Windpocken weisen folgende Zeichen auf eine Komplikation hin: 

    • Schmerzen (z.B. Ohrenschmerzen, Kopfschmerzen...), welche mit Paracetamol nicht besser werden 
    • Mühe beim Atmen 
    • Zeichen für eine bakterielle Hautinfektion (gelbe/eitrige Kruste mit ausgedehnter Hautrötung um die Kruste) 
    • Erbrechen und/oder unzureichende/fehlende Flüssigkeitsaufnahme 
    • Plötzlich unsicheres Gehen, wiederholtes Hinfallen, Zittrigkeit 
    • Oder wenn Sie sich aus einem anderen Grund Sorgen machen um Ihr Kind

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  • Der normale Stuhlgang

    Gestillte Säuglinge:

    • 10x/d bis 1x alle 10 Tage

    Schoppen-ernährte Säuglinge:

    • ca. alle 1-2 Tage

    Kleinkinder, Kinder, Erwachsene:

    • ca. alle 2 Tage

    Verstopfung

    • Der Säugling / das Kind hat immer wieder Bauchschmerzen im Zusammenhang mit dem Stuhlgang.
    • Absetzen von kleinen harten Kotballen, teilweise Entleerung von weichem Stuhlgang (durchfallartig) vor- oder nachher möglich.
    • Kinder, die zuvor sauber waren, haben plötzlich wieder Stuhlspuren in der Unterwäsche oder unfreiwilligen Stuhlabgang.
    • Blut am WC-Papier oder helle Blutauflagerungen auf Stuhlgang durch kleine Schleimhautrisse am Anus (Rhagaden) möglich.
    • Selten Erbrechen.

    Ursachen

    Durch verschiedene Faktoren (Umstellung der Ernährung, Infektionskrankheiten, Fehlernährung, Reisen, Bewegungsmangel, Unlust auf die Toilette zu gehen) kann der Stuhlgang fester werden und das Kind macht die Erfahrung, dass der Stuhlgang schmerzhaft ist. Somit beginnt es willkürlich oder unwillkürlich den Stuhl zurückzuhalten und nicht auf die Toilette zu gehen. Damit wird der Stuhl noch härter und wird dem Kind erneut Schmerzen bereiten, wenn es Stuhlgang absetzt. Es entsteht ein Teufelskreis. Wenn dieser Teufelskreis nicht unterbrochen wird, häuft das Kind immer mehr Stuhl an im Dickdarm. Es kommt zu einem Überlaufen: das Kind hat paradoxer Weise plötzlich Durchfall, kann unwillkürlich Stuhl verlieren oder Stuhlstreifen (Stuhlschmieren) haben in der Unterwäsche. Spätestens dann sollte das Problem abgeklärt und konsequent behandelt werden.

    Ernsthafte Krankheiten als Ursache für eine Verstopfung sind selten. Manchmal können gewisse Medikamente zu einer gestörten Stuhlentleerung führen (Eisenpräparate). Es gibt vereinzelt Kinder, bei denen der Enddarm nicht richtig von Nerven versorgt ist (Morbus Hirschsprung). Diese Kinder leiden ab Geburt unter Verstopfung.

    Behandlung

    • Einläufe

    Manchmal müssen die harten Stuhlballen durch einen Einlauf aus dem Enddarm geholt werden. Dies sollte aber immer in Absprache mit einem Arzt geschehen und darf nicht als alleinige Massnahme gegen die Verstopfung eingesetzt werden.

    • Laxantien (Abführmittel)

    Oft muss man den Teufelskreis Verstopfung durch Medikamente unterbrechen. Diese Abführmittel weichen den Stuhl auf und ermöglichen somit einen schmerzfreien Stuhlgang. Es entsteht keine Abhängigkeit, auch wenn Laxantien über eine lange Zeit regelmässig eingenommen werden.

    • Altersentsprechende, gesunde, ausgewogene Ernährung
       
    • Auf eine altersentsprechend genügende Trinkmenge achten
       
    • «Toilettentraining»

    Nach jedem Essen kommt es durch die Aufnahme der Nahrung zu einer Aktivierung des Darmes und möglicher weise zur Darmentleerung (gastro-kolischer Reflex). Deshalb sollte das Kind 1-3x pro Tag nach dem Essen auf die Toilette gesetzt werden, um diesen Reflex zu nutzen. Es ist wichtig, dass auf eine gute Position des Kindes geachtet wird (Fuss-Schemel zum Aufstützen der Beine, damit das Kind nicht in der WC-Schüssel «hängt»).

    • Unbedingt vermeiden

    Stimulieren/ Manipulieren Sie nicht am Darmausgang mit dem Fieberthermometer, denn das kann zu Verletzungen führen.

    Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

    • Wenn Ihr Kind über anhaltende, immer stärker werdende Bauchschmerzen klagt.

    • Wenn Ihr Kind massiven Durchfall hat (mit/ohne Erbrechen).

    • Wenn Ihr Kind seit Geburt oder seit langer Zeit unter Verstopfung leidet.

    • Wenn Ihr Kind immer wieder Blut- oder Schleimbeimengungen hat auf Stuhlgang.

    • Wenn Ihr Kind nicht mehr an Gewicht zunimmt.

    • Wenn Sie sich sonst aus einem Grund Sorgen machen um Ihr Kind.

     

    Bei Unsicherheiten oder Fragen erhalten Sie jederzeit Auskunft über das Beratungstelefon:
    Medgate Kids Line (in Zusammenarbeit mit dem KSA, Kinderspital Aarau)

     

    • Telefon:  0900 000 480 (CHF 3.23/Min.)
    • Prepaid:  0900 000 490 (CHF 3.23/Min.)
  • Ihr Kind hat einen Schlag gegen den Kopf erlitten, die ärztliche Untersuchung und die Befunde während der Beobachtungszeit ergeben, dass sein Zustand die Rückkehr nach Hause erlaubt. Aus medizinischen Gründen ist aber eine Überwachung während 24 Stunden nötig. Diese kann zu Hause erfolgen.

    Wir geben Ihnen dazu einige Ratschläge 

    • Falls Ihr Kind Kopfschmerzen hat, geben Sie ihm als Schmerzmittel Paracetamol (z.B. Tylenol).
    • Geben Sie kein Voltaren, Brufen, Ponstan, Aspirin oder Aspégic. 
    • Ihr Kind soll 24 bis 48 Stunden ruhen.
      Lesen, Zeichnen, Gesellschaftsspiele, Fernsehen in Massen sind erlaubt. 
    • Falls es an die Sonne muss, soll ^es Sonnenbrille und Mütze/Hut tragen. 
    • Von heftigen Bewegungen und Kampfsportarten ist während 2 Wochen abzuraten. 
    • Geben Sie Ihrem Kind während 24 Stunden leichte Kost: Getränke, Bouillon, Milch, Joghurt, Müesli. Es ist möglich, dass ihr Kind erbrechen muss, wir tolerieren höchstens 3-maliges Erbrechen. 
    • Zögern Sie nicht, während der 2 Wochen nach dem Unfall, Ihren Kinderarzt anzurufen, falls Sie weitere Informationen brauchen.

    Empfehlungen

    Rufen Sie die Notfallstation der Klinik für Kinder und Jugendliche Haus 9 an (062 838 41 97), falls Ihr Kind eines der folgenden Symptome aufweist: 

    • Andauernde, zunehmende Kopfschmerzen, die trotz Paracetamol nicht nachlassen. 
    • Ungewöhnliche Schläfrigkeit 
    • Schwindel 
    • Erbrechen mehr als 6 Stunden nach dem Schädel-Trauma 
    • Erbrechen mehr als 3x 
    • Ihr Kind ist reizbar, weint vermehrt und kann nicht beruhigt werden. 

    Bringen Sie Ihr Kind unverzüglich zur Notfallstation der Klinik für Kinder und Jugendliche Haus 9, falls es eines der Symptome aufweist: 

    • Krämpfe 
    • Seh- oder Wortfindungsstörungen 
    • Schwäche in einem Bein oder Arm 
    • Ungewöhnliches Verhalten 
    • Verwechselt Namen oder Orte 
    • Kann nicht geweckt werden, antwortet nicht auf Anruf 
    • Zögernder Gang, Gleichgewichtsstörungen 
    • Blutung oder klarer Ausfluss aus Nase oder Ohr

    Falls Sie diese Ratschläge nicht oder ungenügend verstehen:

    Zögern Sie nicht, mit dem zuständigen Kinderarzt oder -ärztin der Notfallstation Klinik für Kinder und Jugendliche Haus 9 diese Empfehlungen durchzulesen und bei sprachlichen Problemen genaue Erklärungen zu verlangen.

    Bei Unsicherheiten oder Fragen erhalten Sie jederzeit Auskunft über das Beratungstelefon:
    Medgate Kids Line (in Zusammenarbeit mit dem KSA, Kinderspital Aarau)  Telefon: 0900 000 480 (CHF 3.23/Min.)  Prepaid: 0900 000 490 (CHF 3.23/Min.)

  • Definition

    Häufigster Erreger der Bronchiolitis (Entzündung der kleinen Atemwege) ist das RS-Virus (RSV). Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch. Auch Erwachsene, die selbst nur an einem leichten Schnupfen leiden, können kleine Kinder anstecken.

    Symptome

    Erste Zeichen sind wie bei einer gewöhnlichen Erkältung: Laufende Nase, Fieber und leichter
    Husten.
    Die Symptome dauern in der Regel wenige Tage, dann bekommt das Kind zunehmend Atembeschwerden.
    Der Husten wird stärker und es tritt Atemnot auf. Das Baby beginnt zu keuchen. Das heisst, bei der Ausatmung tritt ein gepresstes, knisterndes Atemgeräusch auf. Durch die Atemnot können auch Schwierigkeiten beim Trinken auftreten. Beim Husten kommt es häufig zum Erbrechen. Ein Säugling mit Atemnot oder Trinkschwierigkeiten sollte immer von einem Arzt beurteilt werden.

    ⇒Die Ausscheidungszeit und damit die Ansteckungszeit der Viren betragen 1 - 3 Wochen.

    Einflüsse

    Bei Kindern deren Eltern rauchen, tritt die Krankheit häufiger auf. Sie helfen Ihrem Kind, wenn Sie in der Wohnung nie rauchen.

    Therapie

    Es gibt keine speziellen Heilmittel. Die Krankheit klingt spontan ab, die Therapie beschränkt sich auf die Linderung der Symptome.
    Zum Beispiel bei starker Verlegung der Luftwege durch Schleim ⇒ Versuch unter stationären Bedingungen
    mit einer Inhalationstherapier (Ventolin = Bronchienöffner und Mucoclear 3% = Salzwasser zur Sekretverflüssigung).
    Abhusten mit Hilfe Physiotherapie.
    Wenn das Kind Fieber hat ⇒Verabreichung von fiebersenkendem Mittel.
    Bei behinderter Nasenatmung ⇒Verabreichung abschwellender Nasentropfen.
    Wenn das Kind Mühe hat mit Trinken, sollten häufiger kleinere Mahlzeiten angeboten werden. Trinkt das Kind zunehmend schlechter (weniger als die Hälfte als normal) sollten Sie unbedingt den Kinderarzt oder direkt das Spital aufsuchen. Hände regelmässig waschen, vor allem, bevor Sie sich mit
    dem Kind beschäftigen. Lüften Sie regelmässig das Zimmer.

    Prognose

    Das Kind erholt sich meist sehr gut von der Erkrankung. Husten und Erkältungssymptomatik können jedoch noch einige Wochen anhalten. Hustenmittel werden nicht empfohlen. Einige Kinder leiden nach einer solchen Infektion noch Wochen bis Monate an empfindlichen Bronchien. RSV erzeugt keine Immunität, es kann zu einer erneuten Infektion kommen, manchmal sogar im gleichen Winter.