In Bewegung bleiben: Der Rhythmus des Lebens
Unbeschwerte Bewegung ist nicht für alle selbstverständlich. Viele Menschen leiden unter Schulter-, Rücken-, Hüft-, Knie- oder Fussschmerzen oder sind aufgrund von Fehlbildungen, in Folge eines Unfalls oder einer Verletzung in ihrer Freiheit eingeschränkt. Hier kommen wir Orthopäden und Traumatologinnen ins Spiel. Wir können in solchen Fällen medizinisch vieles bewegen, damit Betroffene in Bewegung bleiben können. Wir verstehen uns als Chirurgen des Bewegungsapparates. Der Claim «Wir tun etwas gegen Stillstand» ist deswegen wörtlich zu verstehen.
Auf dieser Themenseite geben wir Ihnen Einblick in das Leistungsspektrum und die Themenvielfalt unseres Faches: Lernen Sie Menschen kennen, die für dieses Angebot stehen und lesen Sie ergreifende Geschichten von Patientinnen und Patienten.
«Da ich mein Ziel kannte, habe ich den Weg gefunden»
An den 16. November 2020 erinnert sich Karin Hilfiker (55) nicht mehr. An diesem Tag verlor ein Autofahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug und kollidierte mit ihr auf dem Fahrrad. Auch an den Flug mit dem Rettungshelikopter ins KSA und die ersten Massnahmen im Schockraum hat sie keine Erinnerung. Als sie aber einen Tag später auf der Intensivstation aufwacht und die Hände ihres Mannes und ihrer Kinder auf ihrem Körper spürt, weiss sie, dass alles gut wird.
Lesen Sie mehr zur Geschichte von Karin Hilfiker in unserem Blog.
Erste Hilfe im Schockraum
Der Schockraum befindet sich in der Notfallaufnahme des KSA und ist ein spezieller Raum, in dem die Erstversorgung schwerverletzter und polytraumatisierter Patientinnen und Patienten stattfindet. Das Ziel ist die schnellstmögliche Diagnostik und Therapie lebensbedrohlicher Verletzungen oder Erkrankungen. Um das Überleben der Patientinnen und Patienten zu sichern, ist rund um die Uhr ein interdisziplinäres Schockraumteam verfügbar.
Im Jahr 2021 wurden im KSA insgesamt 436 Schockraumbehandlungen unter Führung der Klinik für Orthopädie und Traumatologie durchgeführt, davon 118 Polytrauma-Patientinnen und -Patienten.
Zahlen und Fakten rund um die Orthopädie und Traumatologie
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Jedes Jahr kommt es in der Schweiz zu rund 420'000 Sportunfällen. 15'000 davon werden als schwerwiegend eingestuft. Rund die Hälfte dieser schweren Unfälle ereignen sich beim Skifahren, Fussballspielen oder Wandern. Zu den typischen Sportverletzungen gehören Kreuzbandrisse, Meniskussrisse und Verrenkungen der Kniescheibe oder Schulter. Das KSA ist mit seinem Zentrum für Sportmedizin und einer eigenen Abteilung für Sporttraumatologie hochgradig spezialisiert auf alle Formen von Sportverletzungen.
Unser interdisziplinäres Notfallzentrum ist an 365 Tagen während 24 Stunden geöffnet. Bei Unsicherheiten können Sie uns Tag und Nacht erreichen unter: 062 838 41 41 -
Keine chirurgische Disziplin benötigt mehr Operationsinstrumente und -artikel als die Orthopädie und Traumatologie. Im KSA stehen für orthopädische oder traumatologische Eingriffe insgesamt 8’544 Einzelinstrumente und -artikel in den Operationssälen bereit: von der kleinsten Schraube, über Skalpelle, Zangen, Scheren, Hammer, Platten und Nägel bis zu komplexerem Spezialgerät für die Arthroskopie oder Gelenksrekonstruktion. Hinzu kommen die verschiedenen Gelenkprothesen und Implantate. Für jeden Operationstyp werden gesondert zusammengestellte Instrumentensets bereit gestellt. Für spezielle Eingriffe wird ausserdem zusätzliches Instrumentarium auf Leihbasis eingesetzt.
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Das Zentrum für Sportmedizin des KSA pflegt Partnerschaften mit verschiedenen regionalen Sportvereinen – unter anderem mit dem American Football Team Argovia Pirates oder als Medical Partner vom BTV Aarau Volleyball. Im Eishockeysport ist die KSA-Gruppe ein fester Bestandteil des EHC Olten: Das Spital Zofingen fungiert als offizieller Medical Partner der «Powermäuse». Auf nationaler Ebene unterstützt das KSA den Schweizerischen Verband für Radsport Swiss Cycling und die Swiss Surfing Association, den nationalen Surfverband der Schweiz.
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Ein Mensch besitzt im Normalfall 656 Muskeln. Bis zu 300 Muskeln sind beim Lachen beteiligt. Wissen Sie in welchem Körperteil sich erstaunlicherweise keine Muskeln befinden?
In den Fingern! Ob wir unsere Katze streicheln oder eine Nachricht tippen, unsere Hände sind nicht nur ein Werkzeug, sie sind auch ein wichtiges Sinnesorgan. Über 30 Muskeln sorgen dafür, dass wir komplexe und feinste Bewegungen ausführen können. Verblüffend, dass sich kein einziger in unseren Fingern befindet. Unsere Finger bewegen wir über die Sehnen, die Muskeln dazu sind im Unterarm oder in der Mittelhand.
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Im KSA werden seit 2014 – als erstes Spital in der Schweiz – bestimmte Knochenbrüche mit Kunststoff und Licht stabilisiert. Bei der sogenannten «photodynamischen intramedullären Schienung» wird über eine kleine Öffnung im Knochen ein aus der Gefässchirurgie bekannter Ballonkatheter in den Knochenmarkkanal eingeführt. Dieser wird in der Folge mit einem Kunststoff (Monomer) gefüllt, der mit Hilfe von Licht aushärtet. Der Vorteil dieser Methode ist, dass der Einsatz von Platten zur Stabilisierung der Knochen ohne grosse Schnitte durchgeführt werden kann. Entsprechend ist die Belastung für die Patientinnen und Patienten geringer, und die Spitalaufenthaltsdauer kann verkürzt werden. Das Verfahren eignet sich insbesondere für nicht lasttragende Knochen, die aufgrund von Knochenmetastasen oder Osteoporose brechen.
Bei welchen Symptomen sollte ein Kind orthopädisch abgeklärt werden?
Es gibt natürlich Anzeichen, die Eltern verunsichern können. Sind die Fusssohlen des Kindes sehr flach oder knicken die Füsse ein? Sind die Beine nicht gerade oder läuft das Kind mit den Füssen nach innen? In diesen Fällen sollten die Eltern das beim Kinderarzt oder der Hausärztin abklären lassen. Bei einem Grossteil der Fälle kann so über eine notwendige Behandlung kompetent entschieden werden. Ist die Situation komplexer, wird der Kinderorthopäde oder die Kinderorthopädin hinzugezogen.
Dringend orthopädisch abgeklärt werden müssen Kinder, die plötzlich nicht mehr laufen wollen, über starke Hüftschmerzen klagen oder wenn Gelenkschmerzen zusammen mit Fieber auftreten. Dahinter können sich beispielsweise Gelenkprobleme oder Knocheninfektionen verbergen, die man schnell behandeln sollte.
Demzufolge kümmert sich das Team der Kinderorthopädie um Probleme am Bewegungsapparat vom Säuglingsalter bis zum Wachstumsabschluss. Oft können orthopädische Probleme bei Kindern konservativ, also ohne eine Operation, behandelt werden.
Die Kinderorthopädie biegt es hin
Überwindung von Klumpfüssen im KSA: Die bewegende Geschichte von Myles, behandelt von einem erfahrenen Team um Dr. med. Bernhard Speth zeigt, wie spezialisierte Pflege und familiäre Resilienz Hand in Hand gehen. Durch innovative Gipstechnik und kontinuierliche Fürsorge begleitet das KSA Familien auf ihrem Weg zu einem beschwerdefreien Leben. Lesen Sie dazu mehr in unserem Blog.