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Wie gefährlich sind Affenpocken?

10. August 2022

Die WHO hat die Viruserkrankung zum globalen Gesundheitsnotstand erklärt. Hier ist, was Sie wissen müssen.

  • Autor / Autorin PD Dr. med. Christoph Fux
  • Lesedauer ca. 2 Minuten
  • Themen Infektionskrankheiten
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Was sind Affenpocken?

Affenpocken sind Viren, die in Teilen Zentral- und Westafrikas endemisch sind. Sie sind den ausgerotteten Menschenpocken ähnlich, aber weniger schwerwiegend. Seit diesem Frühling entwickelt sich eine Pandemie, die sich bisher aber auf die Risikogruppe "Männer, die Sex mit Männern haben (MSM)" fokussiert.

Was sind die Symptome?

Die Symptome treten zwischen 5 und 21 Tagen nach der Ansteckung auf. Affenpocken verursachen einen Ausschlag, der mit roten Flecken beginnt, die dann anschwellen und mit Eiter gefüllt werden. Häufig sind die Genital- und Analregion betroffen. Eine Lymphknotenschwellung ist häufig. Zudem können Fieber und Gliederschmerzen auftreten.

Wie ansteckend sind Affenpocken?

Das Virus kann sich über Körperflüssigkeiten durch direkten Kontakt mit infizierter (Schleim-)Haut oder Atemtröpfchen verbreiten. Für eine Übertragung braucht es damit meist engen Körperkontakt, was die Fokussierung auf eine Risikogruppe erklärt.

Wie viele Fälle gab es dieses Jahr und wo waren Sie?

Zurzeit sind mehr als 16'000 Fälle in 75 Ländern bekannt. In der Schweiz sind bisher rund 350 Fälle diagnostiziert worden.

Fast alle ausserhalb von Afrika aufgetretenen Infektionen gab es bei Männern, die Sex mit Männern hatten.

Muss ich mir Sorgen machen?

Die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus bei sexuellen Kontakten übertragen wird, ist hoch, aber das Risiko einer Übertragung durch andere Formen des engen Kontakts ist gering, sagten Experten. Hilfreich ist, dass Infizierte nicht ansteckend sind, bevor sie Symptome haben.

Die Symptome sind in der Regel mild und die meisten Menschen erholen sich innerhalb von Wochen. Wer gegen Pocken geimpft worden ist, geniesst einen gewissen Schutz.

Wie kann die Medizin helfen?

Wenn Sie krank werden, wird symptomatisch behandelt. Für schwere Fälle gibt es eine antivirale Therapie. Zwei ursprünglich gegen Pocken entwickelte Impfstoffe können helfen, Affenpocken-Infektionen zu verhindern. Sie sind in der Schweiz vorerst aber nicht verfügbar.

Was kann ich selbst tun?

Wenn Sie mit Affenpocken vereinbare Symptome haben, verzichten Sie auf enge Kontakte und lassen Sie sich umgehend bei Ihrem Arzt testen. Wenn Sie mit Affenpocken in Kontakt kamen, verzichten Sie für 21 Tage auf enge Kontakte.

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